André muss aufräumen, mit seinem 23 Tonnen schweren Harvester. Hektarweise muss der Wald abgeholzt werden, weil die Bäume schon längst abgestorben sind. André findet das schlimm, aber es ist sein Job, die Bäume zu fällen.
Die meiste Zeit davon ist er allein unterwegs: „Wenn du Maschine fahren willst, muss du dich ans allein sein gewöhnen. Das ist einfach so. Manchmal gehen mir Menschen auf den Sack. Vor allem wenn es mehrere sind.“ Normalerweise fährt er durch ganz Deutschland, um dort zu arbeiten, wo er gebraucht wird. Zurzeit ist es aber verstärkt der Westerwald. Den ganzen Tag sieht er fast keine anderen Menschen.
Einen anderen Job, könnte er sich nicht mehr vorstellen: „Wenn du das einmal gemacht hast, du bist dein eigener Chef! Ich könnte mir nicht vorstellen, auf einer Baustelle zu arbeiten, wo mir irgendein Polier erzählt, was ich machen soll. Das geht nicht mehr.“ Und seinen Harvester pflegt er ganz penibel. Er fährt fast immer nur in Socken und in seiner Kabine ist alles hübsch gepflegt. „Wenn du 10 Stunden am Tag da drinnen sitzt, willst du ja nicht in deinem eigenen Siff sitzen“, sagt André, setzt sich in seine Kabine und fährt wieder in den Wald, um das nächste Waldstück zu lichten.
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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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