Nikolaus für alle – Marcel und sein Team beschenken benachteiligte Kinder

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Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat


Die Kinder freuen sich. Das Lächeln, was man bekommt, ist halt echt und das gefällt uns. Das motiviert uns.

Es ist ein besonderes Bild, das sich an den Tagen rund um den 6. Dezember vor Krankenhäusern und Kinderbetreuungseinrichtungen bietet: Denn statt nur seinen Sack voller Geschenke mitzubringen, wird der Nikolaus von vielen Helfern und Helferinnen begleitet und unterstützt. Alle kommen sie aus der „Blaulichtfamilie“. So nennt Marcel seine ehrenamtlichen Helferlein aus Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und anderen Gewerken.

Ihren Anfang nahm die Aktion 2019 in der Gewerkschaft der Polizei. Dort kam die Idee auf, dass Kindern die Angst vor der Polizei genommen werden soll. Marcel erzählt:

Wir haben uns dann gedacht: Lasst uns doch ins Krankenhaus fahren. Als Nikolaus verkleidet mit Polizisten und Feuerwehrleuten, damit die Kinder sich freuen und das Event einfach nicht mehr vergessen. Die haben sich wahnsinnig gefreut.

Die Idee ist bis heute ein voller Erfolg. Dieses Jahr sammelte Marcel und sein Team bereits ab dem 15. Dezember Geschenke und Kuscheltiere, heraus kam dabei die Rekordsumme von über 2000 Kuscheltieren und 150 Geschenken. Da das Team in diesem Jahr ein leerstehendes Geschäft in Hachenburg nutzen durfte, konnten die Spenden nicht nur persönlich abgegeben, sondern vor Ort auch gebastelt und sich mit den Organisatoren ausgetauscht werden.

Im kommenden Jahr wollen Marcel und sein Team aus insgesamt zwölf Ehrenamtlichen einen eigenen Verein gründen und damit noch mehr Aktionen starten, um benachteiligten Kindern eine Freude bereiten zu können. Und ein anderes Ziel haben sie sich gesetzt: „Eine unserer Lieblingsaufgaben, wenn wir diesen Verein gründen, ist natürlich auch, andere Menschen deutschlandweit zu befähigen, selbst so Aktionen durchzuführen, weil das kein großer Aufwand ist, dass wir die Menschen dazu animieren, selbst so was zu machen.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“