Zerebralparese – Juliette geht zur Schule, ohne Laufen oder Sprechen zu können

Stand
AUTOR/IN
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP
Inga Malin Köberich

„Juliette ist eine ganz tolle Persönlichkeit. Sie ist unheimlich positiv. Auch wenn Dinge im Leben schiefgehen, sie lacht darüber.“ (Isabelle aus Pleitersheim)

Als Isabelles Tochter Juliette vor 19 Jahren zur Welt kommt, läuft bei der Geburt einiges schief. Juliette bleibt stecken, was zu einem Sauerstoffmangel führt. Die Folge: Juliettes motorisches Zentrum wird komplett zerstört.

„Ich erinnere mich, wie ich auf der Treppenstufe stand und gemerkt habe: ‚Okay, dein Leben wird anders laufen, als du es dir vorgestellt hast. Finde dich damit ab, stell dich darauf ein und akzeptiere das.‘“

Juliette wird weder laufen, sprechen noch alleine essen können. Sie sitzt im Rollstuhl und braucht bei alltäglichen Dingen Hilfe. Obwohl Juliette nicht sprechen kann, bermerken ihre Eltern schnell, dass sie sehr intelligent ist und alles um sich herum mitbekommt. Mit einem speziellen Computer können sie miteinander kommunizieren.

„Wir freuen uns sehr, dass Juliette einen Hauptschulabschluss machen konnte. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, Menschen eine Bildung zu geben, die nicht sprechen oder sich kaum bewegen können.“

Juliette und ihre Familie lassen sich durch die Herausforderungen im Alltag nicht unterkriegen. Gemeinsam sind sie viel unterwegs und fordern die Gesellschaft immer wieder mit Juliettes Behinderung heraus. Verreisen ist ihre große Leidenschaft.

„Koffer packen, Hotels raussuchen, Flughafen und Sicherheits-Check. Das sind Sachen, bei denen sich Juliette immer total amüsiert. Juliette ist eine wahnsinnig abenteuerlustige Person.“ 

Momentan besucht Juliette ein Internat und macht ihren Realschulabschluss. Wie ihre Zukunft aussieht, weiß die Familie momentan noch nicht genau, doch Mama Isabelle hat eine Wunschvorstellung für ihre Tochter:

„Ich würde mir wünschen, dass Juliette morgens eine Beschäftigung hat und dann mittags in einer Community in Gesellschaft Mittagessen kann. Nachmittags könnte sie ihre Therapien machen. Eine Assistenz wäre toll, die mit ihr nachmittags in die Stadt zum Bäcker oder zum Shoppen gehen könnte.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“