Mit Handpuppe zu mehr Resilienz – Psychologin Christina arbeitet mit Kindern im Ahrtal

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Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat
Frau mit braunen Haaren lächelt in Kamera, im Vordergrund unscharf eine Alpaka-Handpuppe.
„Gerade bei Kindern kann man so viele Weichen stellen. Wenn sie früh genug Unterstützung bekommen, kann man so viel Leben verändern. Das will ich mit meiner Arbeit.“ (Christina, arbeitet als Psychologin mit traumatisierten Kindern)
Ein Alpaka als Handpuppe im Vordergrund, unscharf dahinter eine Frau mit braunen Haaren.
Mit der Handpuppe ‚Indigo‘, einem Alpaka, geht Christina in Grundschulen im Gebiet der Flutkatastrophe von 2021. Dort soll die Resilienz der Kinder gestärkt werden.
Kinder sitzen in einem Kreis auf dem Boden.
„Das Ziel von dem Programm, das wir mit den Kindern durchführen, ist Resilienzförderung, also die psychische Widerstandsfähigkeit stärken, dass sie mit schwierigen Situationen und eben auch mit schwierigen Gefühlen besser umgehen können. Da gehen wir ganz spielerisch ran.“

„Ich wünsche mir für das Projekt, dass Indigo so richtig durchstarten kann, dass immer mehr Schulen mitmachen und immer mehr Kinder dadurch gestärkt werden in ihrer Widerstandsfähigkeit und dass sie lernen, mit schwierigen Situationen besser umzugehen.“

Christina ist Psychologin und arbeitet seit diesem Jahr auch im Indigo-Projekt des DRK-Landesverbandes Rheinland- Pfalz e.V. Das Projekt soll die Resilienz von Kindern stärken, die von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffen sind. Im Mittelpunkt steht dabei die fiktive Figur des Alpakas Indigo, das einen Vulkanausbruch erlebt und sein Zuhause verlassen muss. So werden die Themen, die auch die Kinder durch die Naturkatastrophe erleben mussten, spielerisch thematisiert und Gefühle besprochen.

Christina liebt diesen Teil ihres Berufs: „Ich mach das total gerne, das ist einfach mal so was ganz anderes. Sonst führe ich einfach ganz viele Gespräche und hier mal was spielerisch mit den Kindern zu machen, macht einfach Spaß.“ Trotz der oft ausgelassenen Stimmung gibt es immer wieder Momente, in denen die Kinder ernst werden und offen über ihre Gefühle und Erlebnisse sprechen. Genau da merkt die 25-Jährige, wie wichtig ihre Arbeit ist: „Ich rede so oft mit Erwachsenen, die sagen: ‚Wenn ich früher Hilfe bekommen hätte, würde mein Leben jetzt ganz anders aussehen.‘ Und genau die Möglichkeit habe ich jetzt, indem ich mit Kindern arbeite.“

Laut Christina sind die Verhaltensweisen vielfältig, wenn Kinder sich von etwas belastet fühlen. Manche Kinder würden sich stark zurückziehen, manche würden ganz aufhören zu reden und wieder andere Kinder würden sehr auffällig in ihrem Verhalten und schwer zu beruhigen. Aus diesem Grund ist Christina nie allein unterwegs, sondern führt das Projekt immer gemeinsam mit einer Kollegin durch. Dabei hilft auch die Handpuppe, der Christina ihre Stimme leiht. Sie ist die Identifikationsfigur für die Kinder.

„Ich wünsche mir für das Projekt, dass Indigo so richtig durchstarten kann, dass immer mehr Schulen mitmachen und immer mehr Kinder dadurch gestärkt werden. Dass sie lernen, mit schwierigen Situationen besser umzugehen. Psychische Widerstandsfähigkeit brauchen alle Kinder.“

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Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
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Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“