Angst hatte er keine, obwohl Joe einen dreißigseitigen Vertrag unterschreiben musste, in dem steht, dass er auch sterben kann. Die Mainzer Firma Biontech hat einen Impfstoff gegen das Corona-Virus entwickelt und darf ihn jetzt an Menschen ausprobieren. In dieser Phase testet das Unternehmen an bis zu 30.000 Probanden, in über 120 Testzentren.
Joe muss insgesamt 14-mal in ein Zentrum nach Mannheim fahren, um den Impfstoff zu bekommen und über seine Erfahrungen zu berichten. „Nach einem Jahr bekomme ich dafür knapp 1900 Euro, aber wegen des Geldes habe ich es nicht gemacht.“ Angst hat er keine, er ist wissenschaftlich begeistert und sagt selbst, dass er schon so viel Glück in der Krise hatte, dass er jetzt auch mal was zurückgeben will.
Der Weg dahin war tatsächlich gar nicht so schwer, er hat den Impfstoffhersteller gegoogelt und per Mail angefragt, ob er an der Studie teilnehmen darf. Das geht übrigens nur, wenn man kerngesund ist. Vier Stunden wurde Joe auf den Kopf gestellt und auf Drogen, Alkohol, HIV, Hepatitis und bisherige Infektionen mit Corona getestet.
Man darf aber ansonsten normal leben, nur die ersten 60 Tage sollte man kein Kind zeugen.“ Joe macht bei einer offenen Studie mit, d.h. er bekommt auch wirklich den Impfstoff und ist nicht in einer Placebogruppe. Die Mainzer Firma Biontech produziert übrigens schon die ersten Dosen des Impfstoffes und so könnten sie an Tag eins der Zulassung schon die erste Lieferung rausgeben.
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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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