Joe testet den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech

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Anna Pöhler
Anna Pöhler
Mann im Krankenhausflur mit einem blauen Mundschutz
Joe testet den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biotech
Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit
Das ist der Impfstoff, den Joe testen darf.
Mann mit Mundschutz steht vor einem weißen TGV im Bahnhof.
Joe muss dafür insgesamt 14 Mal nach Mannheim fahren.
Mann mit Mundschutz hält einen Notfallknopf in der Hand.
Diesen Notknopf hat er immer dabei, falls er umkippen sollte.
Ein Fieberthermometer liegt auf einem Datenblatt.
Joe muss während der Studie genau Buch führen, wie es ihm geht.

Angst hatte er keine, obwohl Joe einen dreißigseitigen Vertrag unterschreiben musste, in dem steht, dass er auch sterben kann. Die Mainzer Firma Biontech hat einen Impfstoff gegen das Corona-Virus entwickelt und darf ihn jetzt an Menschen ausprobieren. In dieser Phase testet das Unternehmen an bis zu 30.000 Probanden, in über 120 Testzentren.

Joe muss insgesamt 14-mal in ein Zentrum nach Mannheim fahren, um den Impfstoff zu bekommen und über seine Erfahrungen zu berichten. „Nach einem Jahr bekomme ich dafür knapp 1900 Euro, aber wegen des Geldes habe ich es nicht gemacht.“ Angst hat er keine, er ist wissenschaftlich begeistert und sagt selbst, dass er schon so viel Glück in der Krise hatte, dass er jetzt auch mal was zurückgeben will.

Der Weg dahin war tatsächlich gar nicht so schwer, er hat den Impfstoffhersteller gegoogelt und per Mail angefragt, ob er an der Studie teilnehmen darf. Das geht übrigens nur, wenn man kerngesund ist. Vier Stunden wurde Joe auf den Kopf gestellt und auf Drogen, Alkohol, HIV, Hepatitis und bisherige Infektionen mit Corona getestet.

„Die ersten Wochen muss ich ein Tagebuch führen und werde eng überwacht.

Man darf aber ansonsten normal leben, nur die ersten 60 Tage sollte man kein Kind zeugen.“ Joe macht bei einer offenen Studie mit, d.h. er bekommt auch wirklich den Impfstoff und ist nicht in einer Placebogruppe. Die Mainzer Firma Biontech produziert übrigens schon die ersten Dosen des Impfstoffes und so könnten sie an Tag eins der Zulassung schon die erste Lieferung rausgeben.

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