Drei Fehlgeburten und jetzt endlich schwanger – Der lange Weg zum Baby

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Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat
Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Junges Ehepaar steht in Kinderzimmer und umarmt sich.
„Wir hatten drei Fehlgeburten. Als Mann hat man von anderen Leuten wenig Verständnis. Du stehst nebendran und denkst: Ich habe diesen Niederschlag genauso miterlebt.“ (Jens und Chantal versuchen seit über sechs Jahren Eltern zu werden)
Junges Paar steht am Rhein und küsst sich.
Das Paar holt sich Hilfe in einer Kinderwunschklinik. Jens erfährt dort, dass auch bei ihm medizinische Ursachen den Kinderwunsch erschweren.
Jens, 30 Jahre alt, steht am Rhein.
Jens berichtet offen auf Social Media von seinen Erfahrungen und möchte damit andere Männer ermutigen.
Junges Paar sitzt auf Sofa und schaut sich Ultraschallbilder an.
Es hat geklappt: Das Paar erwartet im März 2024 ein Baby: „Das war mit das Schönste in der ganzen Schwangerschaft bisher in der Feindiagnostik unser Kind zu sehen.“
Hände liegen auf dem Babybauch von junger Frau.
Jens und Chantal können ihr Glück vom eigenen Baby kaum fassen.

Wir hatten drei Fehlgeburten. Es passiert alles in der Frau. Sie ist hauptverantwortlich dafür, dass überhaupt ein Kind auf die Welt kommen kann. Als Mann ist es genauso schwer, dass es wieder nicht geklappt hat.

Jens und seine Frau Chantal sind schon viele Jahre ein Paar und wollen früh Eltern werden. Seit Chantal Anfang 20 ist, verhüten die beiden nicht mehr. Zweimal wird sie relativ schnell schwanger, doch beide Male endet es in einer Fehlgeburt. Einige Jahre später erleidet sie auch ein drittes Mal eine Fehlgeburt. „Da muss man gucken, dass man sie auffängt, dass sie nicht zu sehr in ein Loch fällt. Man hat doppelt mit sich und mit der Frau zu tun. Deswegen ist es auch nicht so einfach, aber ich denke, wir haben das gut gemeistert“, beschreibt Jens diese Zeit.

Verschiedene medizinische Ursachen sind der Grund, warum das Paar bisher kinderlos ist. Unter anderem wurde bei Chantal das Polycystische Ovarialsyndrom, kurz PCO-Syndrom, diagnostiziert. Es ist die häufigste Hormonstörung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Aber auch Jens bekommt im Laufe der Kinderwunschbehandlung eine Diagnose: Sein Spermiogramm ist nicht optimal.

Irgendwie fühlt man sich dann nicht ganz männlich. Man traut sich nicht, darüber zu reden. Aber jetzt im Endeffekt habe ich Tipps bekommen, was ich ändern kann, dass es wieder besser wird.

Mithilfe einer Mainzer Kinderwunschklinik hat es jetzt endlich geklappt: Die beiden erwarten im März 2024 ihr gemeinsames Baby. „Die Freude ist halt das Größte an dem Ganzen. Ich freue mich extrem auf nächstes Jahr, dass wir dann endlich unser eigenes Glück haben.“

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Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
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Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
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Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“