In Kandel demonstrieren Omas regelmäßig gegen rechts

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Anna Pöhler
Anna Pöhler
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

„Ich möchte nicht, dass mich meine Enkelkinder irgendwann fragen: ‚Oma warum, hast du nichts gemacht?‘“ Deswegen geht Inge jeden Monat auf die Straße. Manchmal sogar zwei Mal. Sie hat die „Kandler Omas gegen rechts“ gegründet.

Mit ihr gehen ältere Damen auf die Straße, die für ihre Überzeugung demonstrieren. Auslöser für ihr Engagement: Der Mord einer 15-Jährigen aus Kandel im Jahr 2017. „Das hat damals das ganze rechte Spektrum auf den Plan gerufen. Da mussten wir was machen.“

Ihr Trumpf – Lebenserfahrung

Immer mit dabei, ihre Oma-Kollegin Jacqueline: „Omas haben einfach ein anderes Auftreten. Wenn Omas klare Kante zeigen, ist das anders!“ – „Omas haben schon so viel Lebenserfahrung“, ergänzt Inge. Die Plattform „Omas gegen rechts“ bei Facebook wurde ebenfalls 2017 gegründet und hat dann viele lokale Ableger bekommen, auch in Kandel.

Inge und Jacqueline werden immer wieder für ihr Engagement angefeindet und beleidigt. „Auf Facebook ist es besonders schlimm. Da hat jemand sogar ein Foto von meinem Haus gepostet, aber Gott sei Dank ohne meinen Namen.“ Inge will deswegen aber nicht aufhören. Sie sagt: „Jetzt erst recht.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“