Ein Herz für Katzen — Janna engagiert sich ehrenamtlich im Tierheim

Stand
AUTOR/IN
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP
Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz

Ich freue mich auf jeden Fall, wenn Babykatzen bei uns sind und gleichzeitig finde ich es schade, dass sie überhaupt zu uns kommen müssen.

Janna hatte früher keinen Kontakt zu Tieren, wollte aber immer welchen und kam so zum Tierheim. Heute leitet sie die Kinder- und Jugendgruppen, macht Tierarztfahrten und unterstützt bei der Vermittlung — dafür ist sie ein bis drei Mal pro Woche ehrenamtlich vor Ort.

Das Tierheim in Grolsheim hat sich auf Kleintiere und vor allem Katzen spezialisiert. Ob gefundene, abgemagerte, ausgesetzte oder freiwillig abgegebene Tiere: „Das hier sind alles Katzen, die kein Zuhause haben“, sagt Janna. Doch dabei bleibt es nicht lange. „Wir haben gerade kein Tier, das länger als drei Monate hier ist.“ Die Vermittlung läuft gut. Selbst für scheue Tiere, die nicht angefasst werden möchten.

Die Kinder kommen aus vielen unterschiedlichen Gründen ins Tierheim. Hier lernen sie, wie man mit Tieren umzugehen hat. Auch schwierige Dinge, wie Medikamente zu vergeben oder die Reinigung der Katzenklos. Aber auch Werte fürs Leben werden hier vermittelt: „Das Empathieempfinden steigt hier“, findet Janna. „Man lernt auch, dass jeder verschieden ist und man auf die Gefühle achten muss. Es gibt Katzen, die wollen gar nicht angefasst werden und andere, die wollen den ganzen Tag rumgetragen werden.“

Ohne Spenden und Ehrenamt könnte das Tierheim nicht funktionieren. „Wir haben drei Festangestellte. Ohne Ehrenamtler könnte das hier gar nicht zustande kommen. Wir leben nur aus Spenden — sei es Geld, Futter, Spiele.“

Insofern sind die Kinder und Jugendlichen, die sich in Jannas Gruppe engagieren auch die potenzielle Zukunft des Tierheimes: „Die Kinder könnten später den Dienst machen, eine Leitung übernehmen oder in den Vorstand kommen.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
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Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“