Tony fährt die älteste Fähre auf dem Mittelrhein

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AUTOR/IN
Thomas Miltner
ONLINEFASSUNG
Saskia Schleyer
Ein Mann steht gebückt zum Motor der Fähre, um ihn einzuschalten.  (Foto: SWR)
Tony macht seine Fähre startklar für den Tag.
Junger Mann steht seitlich mit dem Blick in die Kamera auf der Fähre. (Foto: SWR)
Tonys Sohn Louis studiert eigentlich internationale Touristik, hilft ihm auf der Fähre aber oft als Kassierer aus.
Mann sitzt im Führerhaus der Fähre und hat eine Hand am Lenkrad. (Foto: SWR)
Seit 2005 hat Tony selbst das Ruder in der Hand.
Eine kleine, alt aussehende Fähre fährt mit drei geladenen Autos über einen Fluss.  (Foto: SWR)
Die Fähre ist die kleinste und älteste am Mittelrhein.

Wenn man überlegt, dass schon mein Ururopa hier draufstand, das ist schon ein Stück Familiengeschichte.

Tony ist der Vater von Louis und Fährmann auf dem Rhein. Er ist vor vielen Jahren für die Liebe nach Boppard gekommen und geblieben. Hier führt der Franzose seit 2005 das Fährunternehmen seiner Frau weiter. „Da ist einfach so eine Romantik. Wir sind ein Familientraditionsbetrieb seit 1910 und ich bin stolz ihn weiterführen zu dürfen.“

Früh am Morgen macht Tony die Fähre gemeinsam mit seinem Sohn Louis startklar. Sie ist zwischen Filsen und Boppard unterwegs und täglich bis zu zwölf Stunden im Einsatz. Und dass, obwohl sie die älteste Fähre auf dem Mittelrhein ist.

Wann immer Louis Zeit hat, hilft er seinem Vater als Kassierer auf der Fähre aus. Normalerweise studiert er internationale Touristik.

Ich fühle mich sehr verbunden mit der Fähre. Ich war schon immer jemand, der auch das Wasser braucht.

Während der Winterflaute ist wenig los. Das Geschäft rentiert sich für Tony nicht wirklich. Deswegen ist der Familienbetrieb auf den Hauptbetrieb im Sommer angewiesen. „Wir müssen im Sommer richtig Gas geben, denn wir leben nur von Touristen“, erklärt Tony.

Wie die Zukunft der alten Fähre aussieht, ist ungewiss. Sohn Louis kann sich vorstellen, sie später zu übernehmen. Er hat auch schon Pläne, was man mit ihr machen könnte. „Wenn sich das Fahren nicht mehr rentiert, war die Überlegung mal in ferner Zukunft hier vielleicht ein Restaurant drauf zu machen oder ein kleines Café oder ein Eventschiff.“

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