Falsche Info zum Ursprung der Redewendung hält sich hartnäckig
Man hört es auf Burgen, in Freilandmuseen oder bei Stadtführungen. Es ist fast unausrottbar, denn immer wieder wird behauptet, es gehe hierbei um den Kräuel, eine Art Zahnstangenaufhängung für Töpfe. Wenn man den nach unten hänge, dann werde das Essen schneller gar. Das hört sich gut an. Das Problem: In keiner Sprache der Welt ist sprachlogisch "nach unten" "mehr". "Zulegen" bedeutet aber "mehr".
Mehr Dampf auf den Kessel!
Dieser Aufhängemechanismus ist sehr alt. Die Redensart kommt aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Schwang, und zwar mit der Industrialisierung und mit den Lokomotiven. Der Volksmund stellte sich vor, dass an einem Zahnrad ein Zahn mehr zu mehr Geschwindigkeit antriebe. Viele Lokomotiven, die damals das Zeichen der Moderne waren, hatten einen Halbzahnkranz am Bodenblech, mit dem man mithilfe eines Hebels den Dampfdruck regulieren konnte. Und wenn man da einen Zahn zulegte, den Hebel also nach vorne schob, dann hatte man mehr Dampf und mehr Geschwindigkeit.
Redewendung Warum erweist man jemandem einen "Bärendienst"?
Eine Fabel erzählt von einem Bären, der seinem Herrn einen Dienst erweisen will. Der Bär erschlägt eine nervende Fliege, allerdings sitzt diese auf der Nase seines Herren. Von Rolf-Bernhard Essig
Sprache Entstanden unsere Redensarten vor allem im Mittelalter?
Seit der Romantik war das Mittelalter beliebt: Mittelalterromane und Mittelalterdramen entstanden. Aber die Quellen für die Redensarten sind meist andere. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Warum ist "auf den Hund kommen" negativ konnotiert?
Wer Geld hatte, hatte ein Pferd. Wer weniger Geld hatte, der hatte ein Rindvieh, einen Ochsen vielleicht. Manche werden es aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg noch kennen; da gab es auch Hundekarren. Wer also auf den Hund gekommen war, hatte weniger Geld. Von Rolf-Bernhard Essig