Hund als Zugtier statt Pferd oder Ochse
Das spielen drei Dinge zusammen. Zunächst einmal geht es bei diesem Sprichwort um Zugtiere: Wer Geld hatte, hatte ein Pferd. Wer weniger Geld hatte, der hatte ein Rindvieh, einen Ochsen vielleicht. Manche werden es aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg noch kennen; da gab es auch Hundekarren. Wer also auf den Hund gekommen war, hatte weniger Geld.
Hund am Boden der leeren Vorratstruhe
Ein weiterer Grund findet sich im Südwesten Deutschlands. Dort gab es Vorratstruhen, auf denen unten ein Hund eingeschnitzt oder aufgemalt war. Wenn die Vorratstruhe leer war, dann war man im Wortsinne "auf den Hund gekommen" – es war sonst nichts mehr da. Auch das wies auf Armut hin.
Dass dort ein Hund aufgemalt war, geht wiederum zurück auf abergläubische Praktiken. So war es zu Kriegszeiten üblich, einen vergrabenen Schatz mit einem darüber begrabenen Hund –einem Wächterhund – zu begraben. Wer also weiß, wo der Hund begraben liegt, der weiß auch, wo der Schatz ist. Und deswegen hat man das auch bei diesen Truhen gemacht.
Der Hund als Symbol im germanischen Recht
Der dritte Grund findet sich im germanischen Recht. Da hat man sehr auf Anschaulichkeit geachtet und bei Bestrafungen sehr deutlich gemacht, was jemand angestellt hatte. Wenn jemand rumhurte, dann kriegte der einen Steinphallus um den Hals. Wenn jemand zu viel gesoffen hat, eine Steinflasche. Trug jemand einen Hund auf dem Arm umher, dann wusste das Dorf, das diese Person, einem Hund gleich, von jedermann straffrei erschlagen werden durfte. Der war wirklich auf den Hund gekommen.
Redensart Warum sagt man: "Da liegt der Hund begraben"?
Der Hund ist eines der beliebtesten Tiere in Redensarten und Sprichwörtern. Beim begrabenen Hund geht es tatsächlich um Schätze. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Teile und herrsche – divide et impera. Wie ist diese Redewendung zu interpretieren?
Nachdem die Römer ihre Herrschaft etabliert hatten, bliebt ihnen nichts andere übrig, als sehr vieles abzugeben und Aufgaben zu delegieren. Denn man muss bedenken, dass das Römische Reich riesengroß war. Es reichte von Schottland bis in die arabische Wüste, nach Nordafrika usw. Dieses große Gebiet war mit vormodernen Mitteln nicht so einfach zu beherrschen. Darum mussten die Untertanen das Reich unterstützen. Von Hans-Joachim Gehrke
Militärgeschichte Woher kommt die Redensart "So schnell schießen die Preußen nicht"?
Die Redewendung geht auf den Drill der preußischen Soldaten zurück, die besonders geübt im Schießen in einer Reihe waren. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart "Zeig einer, wo der Frosch die Locken hat!" – Woher kommt das?
Sie kennen vielleicht den schönen Spruch "Dem Ingenieur ist nix zu schwör" und in diese Richtung geht das wohl auch. Wenn man jemandem zeigen kann, wo der Frosch seine Locken hat, dann ist er offenbar ein solcher Hexenmeister – ein Könner – dass er auch das kann. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart Woher stammt der Ausdruck "mit allem Pipapo"?
Der Ausdruck "Pipapo" bezeichnet mittlerweile "alles drum herum". Das kommt von der alten Abkürzung "pp." nach dem Lateinischen "perge, perge". Manchmal sagt man heute auch noch "etc. pp." – damit meint man alles, was noch folgen könnte. Von Rolf-Bernhard Essig