Bedeutende Ensembles, große Inszenierungen und internationale Topstars der klassischen Musik. Hier finden Sie unsere aktuellen Klassik-Beiträge.
Lost in Music Trost in Music
Musik kann, will, soll Trost spenden in persönlichen wie auch globalen Krisen. An Krisen mangelt es der Menschheit derzeit nicht, doch die Schicksalshaftigkeit liegt im Konflikt mit der Selbstbildniskrise der Zivilisation, da sogar der Weltuntergang durch Menschenhand wahrscheinlich und dadurch verweltlicht ist. Die Klimakrise und Demokratie-Krise nehmen jeden einzelnen in die Verantwortung und vor individualen Schicksalen ist man trotzdem nicht geschützt. Lost in Music sucht den Trost in Gedanken, in Texten und vor allem in der Musik.
Buch-Tipp Ein Musiktipp für jeden Tag: Das Kalender-Buch „Ohren auf Weltreise“
Immer wieder lohnt sich ein Blick über den eigenen Tellerrand. Und das gilt vor allem für die Musik: allzu oft machen wir es uns da in unseren Genre-Schubladen bequem. Der Musikjournalist und Autor Stefan Franzen sieht das auch so und möchte mit seinem Buch bewusst gegensteuern. „Ohren auf Weltreise“ heißt das Werk. Darin stellt er in kurzen Abhandlungen Ausschnitte aus der reichhaltigen Musikkultur unserer Erde vor – an jedem der 365 Tage im Jahr. Auf diese besondere Form der Weltreise hat sich Jan Ritterstaedt begeben und das Buch gelesen.
Musikstunde Instrumentenbau (3/5) – Horn
Vielfältig, ja geradezu verwirrend ist die Welt des Horns. Es gibt das Alphorn, das Waldhorn, das Inventionshorn und nicht zu vergessen: Das moderne Ventilhorn, das sich in heutigen Orchestern durchgesetzt hat. Nicht alle Komponisten waren von der Erfindung des Ventils begeistert; Johannes Brahms kritisierte die „Blechbratsche“ und bevorzugt den runderen Ton des Waldhorns. Die Musikstunde spürt den Horn-Klängen nach – und berichtet von kleinen Manufakturen, die noch in Handarbeit die Instrumente fertigen.
JetztMusik rewind: „Sendas“ von Graciela Paraskevaídis
Die Zeit rast. Und mit ihr wächst - Uraufführung um Uraufführung - das Repertoire der zeitgenössischen Musik. Im Schatten der Gegenwart erhebt sich ein Berg klingender Historie aus gefeierten, geliebten, gehassten oder auch einfach vergessenen Werken. Die Geschichte der Musik ist längst nicht geschrieben. In rewind blicken wir zurück auf (vermeintlich) Meisterhaftes und auf Musik, die vielleicht nur ein einziges Mal zu hören war. Über das 1992 für das Freiburger Ensemble Aventure komponierte Ensemblewerk "Sendas" von Graciela Paraskevaídis spricht Martina Seeber mit dem Musiker Wolfgang Rüdiger.
Schwetzinger SWR Festspiele 2024 Grenzgänge zwischen Neil Young und Antonio Vivaldi: Mother Earth mit dem Sheridan Ensemble
"Respect Mother Earth" heißt ein Song von Neil Young & Crazy Horse. Das Sheridan Ensemble hat sich von diesem Lied inspirieren lassen. Gelenkt von der Vielfalt der Natur, der Bedrohung durch den Menschen und der Hoffnung auf ein Bewahren der Umwelt fließt Musik unterschiedlicher Genre ineinander. Ein nachdenklich stimmendes Konzert über unsere zerbrechliche Existenz auf diesem Planeten.
Plötzlich in aller Munde Die Dirigentin Beatrice Venezi: Dank rechter Politik ein „Star“
Eine Blitzkarriere dank politischer Hilfe: Nicht nur wegen ihrer reaktionären Ansichten steht Beatrice Venezi in der Kritik – auch wegen der Qualität ihrer Dirigate.
Zum 200. Geburtstag Die Bruckner-Ausstellung in Wien: Einzigartige Ausstellungsstücke
Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner ist im Prunksaal der Wiener Nationalbibliothek eine große Ausstellung zu sehen. Bruckner verbrachte fast 30 Jahre seines Lebens in Wien und entwickelte sich dort zum großen Sinfoniker. Die Wiener Nationalbibliothek ist im Besitz einer weltweit einzigartigen Bruckner-Sammlung, die Ausstellung präsentiert ausgewählte Stücke ihrer Sammlung und präsentiert den Komponisten, der bereits zu Lebzeiten als Sonderling galt. Regine Müller hat die Ausstellung besucht und mit ihren Machern gesprochen.
Musikstunde Instrumentenbau (2/5) – Violine
Mythen kreisen um die Violine. Da ist von geheimnisvollen Lacken die Rede, von besonders eingelagerten Hölzern und vom einzigartigen Klang der Stradivaris, Guarneris oder Amatis. Nun, namhafte Solisten wie Yehudi Menuhin lassen sich Kopien herstellen aus Sorge um ihre teuren Italiener. Und dann gibt es noch viele Geigenbauer, die fälschen, was das Zeug hält. Instrumentenbau ist offenbar nicht immer solides, zuverlässiges Handwerk, sondern auch: voller Tücken und Schwindlereien.
Schwetzinger SWR Festspiele 2024 Das Gringolts Quartett mit Werken von Kurtág, Beethoven und Schostakowitsch
2017 gab Ilya Gringolts sein Debüt in Schwetzingen. Es entstand ein lebendiger, intensiver Dialog der Epochen - ein Grundanliegen Gringolts’. 2024 erfüllt er es mit seinem Quartett auf andere Weise. Kurtágs Miniaturen wirken wie Lichtpunkte in einem erahnbaren Raum; sie sprechen die Sprache kreativen Selbstzweifels. Beethoven führte sich mit seinem Opus 18 als Quartettkomponist ein; aus seinem F-Dur-Werk spricht zuversichtliches Selbstbewusstsein. Schostakowitsch widmete sein As-Dur-Quartett dem Freund Mieczysław Weinberg.
Schwetzinger SWR Festspiele 2024 Poesie und Musik - Die schöne Magelone
Udo Samel liest Ludwig Tiecks romantische Rittergeschichte von Junker Peter und der „Schönen Magelone“. Christoph Prégardien und Hartmut Höll gestalten die Romanzen, die der Dichter Tieck einflocht und die Johannes Brahms vertonte. Es entsteht eine Art Liederhörspiel, das als Gesamtkunstwerk wirkt.
Album-Tipp Der Pianist Julius Asal kombiniert Scarlatti mit Skrjabin
Der Pianist Julius Asal ist erst 27 Jahre jung und hat schon einen Plattenvertrag der Deutschen Grammophon in der Tasche. Auf dem ersten Album für sein neues Label vereint der in Bad Homburg geborene Senkrechtstarter zwei Komponisten, die nur selten in einem Atemzug genannt werden – den Mystiker Alexander Skrjabin und den barocken Sonatenkomponisten Domenico Scarlatti. Für SWR Kultur-Kritiker Christoph Vratz ein „ungewöhnliches und ungewöhnlich-gelungenes Album“.
Musikstunde Instrumentenbau (1/5) – Klavier
Steinway, Yamaha, Bösendorfer: Das sind die klangvollen Namen, wenn vom Klavierbau die Rede ist. Mit ihrem kräftig-brillanten Ton füllen moderne Klaviere die großen Konzertsäle. Um 1800 klingen Klaviere anders, dezenter, aber nicht weniger reizvoll. Historische Einspielungen auf Hammerklavieren, auf Klavieren vom Augsburger Johann Andreas Stein oder auf denen des französischen Herstellers Pleyel stellen es in der Musikstunde unter Beweis.
Schwetzinger SWR Festspiele 2024 Mit Brahms lieben und entlieben-Pianist Fabian Müller
Pianist Fabian Müller hat nicht non stop Klavier geübt als Junge und Jugendlicher, sondern auch gern mal Fußball oder Computerspiele gespielt und sich mit Freunden getroffen. Er habe eine glückliche Kindheit gehabt, es wurde viel Musik gemacht zu Hause. Und auch heute ist der Pianist vielseitig unterwegs, er hört nicht nur klassische Musik, sondern auch mal Pop oder HipHop, setzt sich an den Flügel und improvisiert über Melodien aus Disney-Filmen oder Computerspielen. In Schwetzingen hat Artist in Residence Fabian Müller Komponisten ins Programm genommen, die er sehr schätzt: Johannes Brahms mit seiner großangelegten Sonate in f-Moll, Opus 5, in der geliebt und entliebt wird, „Splitter“, kurze Klavierstücke von György Kurtág und am Ende die „Waldstein“-Sonate von Ludwig van Beethoven.