Besonderes Himmelsereignis

Planetenparade 2025: sechs Planeten in einer Reihe beobachten

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Autor/in
Emily Burkhart
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Ralf Kölbel
Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei Redakteur bei SWR Kultur DAS Wissen.

Im Januar werden sechs Planeten in einer Reihe am Nachthimmel stehen. Eine solche Planetenparade ist eher selten. Wo und wie kann man die aneinandergereihten Planeten am besten beobachten? 

Ab dem 21. Januar 2025 werden kurz nach Sonnenuntergang sechs Planeten in einer Reihe am Himmel stehen: Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn. Neptun und Uranus werden dabei aber nur mit einem Teleskop zu beobachten sein. Mars, Jupiter, Venus und Saturn sind hingegen bei guten Witterungsbedingungen mit bloßem Auge sichtbar. 

Ab dem 21. Januar 2025 ist die Konstellation an den meisten Orten der Welt gut zu sehen. Aber auch nach diesem Datum kann man die Planeten noch beobachten. Nach dem 21. Januar beginnt der Mond abzunehmen und seine Leuchtkraft zu verlieren. Dann wird der Himmel dunkler, wodurch die Planeten vielleicht sogar besser sichtbar werden. 

Im Februar bleibt es dann zunehmend länger hell. Dann kann es etwas schwieriger werden, die Planetenparade zu sehen. Ende Februar wird sich außerdem Merkur als siebter Bonusplanet der Parade anschließen. Da Merkur aber nur schwach leuchtet, wird dieser Planet nur schwer zu beobachten sein. 

 

Was ist eine Planetenparade? 

Von einer “Planetenparade” spricht man, wenn wir von der Erde aus zwei oder mehr Planeten sehr nah beieinander beobachten können. Dieses Phänomen bezeichnet man manchmal auch als planetare Konjunktion oder planetare Ausrichtung. Dazu Dr. Klaus Jäger vom Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg:

"Zum einen passt es seit einigen Tagen jetzt, dass Mars im Osten nach Sonnenuntergang aufgegangen ist, bevor Venus und Saturn im Westen untergehen. Die anderen Planeten (außer Merkur) liegen am Himmel dazwischen. Dies wird noch ein paar Wochen so weitergehen, bis Saturn und Venus im Westen zu nahe an die Sonne herankommen und unsichtbar werden. Dieses "Herankommen" ist natürlich so zu verstehen, wie alles an der Planetenparade: nämlich, dass es ein rein perspektivischer Effekt ist aus Sicht eines Beobachters auf der Erde!"

In Wahrheit seien die Planeten Millionen oder gar Milliarden Kilometer voneinander entfernt. Venus und Saturn stünden z.B. aus unserer Sicht gerade nah beieinander.

Aber das sei, so Jäger, reine Perspektive. Die wahre räumliche Distanz zwischen beiden beträgt fast 1.5 Milliarden Kimometer. Sie stehen von uns aus gesehen nur entlang der Sichtlinie beieinander.

Planetenparade - eine Art von "Wettrennnen im All"

Solche Konstellationen treten auf, weil die Planeten unseres Sonnensystems die Sonne auf ungefähr der gleichen Ebene umkreisen. Dabei sind sie aber unterschiedlich schnell. Daher sind Planeten manchmal weit voneinander entfernt und manchmal näher beieinander. 

Das kann man sich in etwa vorstellen wie ein Rennen zwischen einem schnellen, einem mittleren und einem langsamen Läufer. Obwohl alle drei unterschiedlich schnell sind, wird es alle paar Runden einen Zeitpunkt geben, an dem sie einen Augenblick lang gleichauf sind. 

Wenn sich also mehrere Planeten im selben Teil ihrer Umlaufbahn versammeln und dies mit unserer Sicht von der Erde aus übereinstimmt, kommt es zu einer solchen Konstellation, einer “Planetenparade”.   

 

Eine Person schaut mit einem Teleskop in den Nachthimmel. Um zwei der sechs Planeten zu beobachten, wird ein Teleskop benötigt.
Nicht alle der Planeten kann man mit bloßem Auge sehen. Um Neptun und Uranus zu beobachten wird ein Teleskop benötigt.

Wo und wie kann man die Planetenparade beobachten? 

Um die Planetenparade zu sehen, sollte man sich einen Ort mit dunklem Himmel – also mit möglichst wenig Lichtverschmutzung – und mit freier Sicht auf den Horizont suchen. Hohe Gebäude, Berge oder Bäume verdecken die Planeten möglicherweise. Mit einem geeigneten Standort ist jede klare, wolkenlose Nacht in den kommenden sechs Wochen ideal, um die Planeten zu beobachten.  

Um die Planeten zu sehen, sollte man Richtung Süden schauen. Im Südwesten strahlen Venus und Saturn, Jupiter weiter im Süden und Mars im Südosten oder Osten. Die Planeten leuchten heller als die Sterne und funkeln außerdem nicht. Mars wird, wie ein rötlich-orangefarbener Punkt aussehen. 

Die optimale Beobachtungszeit ist dabei kurz nach Sonnenuntergang bis etwa 21:30 Uhr. Außerdem kann man versuchen, eine der zahlreichen Astronomie-Apps als Hilfsmittel zu verwenden, um die Planeten leichter ausfindig zu machen. 

 

Das Planetensystem mit seinen Planeten und Umlaufbahnen. Es kommt nicht selten vor, dass es kleine Planetenkonstellationen gibt. Aber im Januar 2025 kann man eine Große beobachten.
Die Planeten unseres Sonnensystems bewegen sich auf ihren jeweiligen Umlaufbahnen unterschiedlich schnell. Daher kommt es öfter vor, dass sich zwei oder drei Planeten nahe kommen. Sechs sind jedoch eher selten.

Ist so eine Planetenparade etwas Besonderes? 

Eine Planetenkonstellation mit fünf oder sechs (oder gar sieben) Planeten tritt nach Aussage von Klaus Jäger nur alle ein bis zwei Jahrzehnte auf - darunter die fünf Planeten, die mit bloßem Auge erkennbar sind, nämlich: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Das gelte aber nur für den Fall, dass die Planeten gleichzeitig(!) am Himmel sichtbar seien - und nicht etwa nur so, dass die einen am Abendhimmel, und die anderen am Morgenhimmel sichtbar sind - das komme öfters vor.

Also kann es sich lohnen, in diesen Tagen einen Blick in den südlichen Nachthimmel zu werfen. Das besondere an der Konstellation 2025 ist nämlich, dass vier der sechs Planeten mit bloßem Auge zu sehen sind.