Das Arp Museum Rolandseck zeigt eine monografische Ausstellung zu Axel Hütte. Rund 30 Fotografien von 1997 bis 2024 sind zu sehen. Die Bilder laden zur Meditation ein und sind ein Statement gegen die digitale Bilderflut.
Warten auf den passenden Augenblick
Axel Hütte gehört zu den international renommiertesten Fotografen der Gegenwart. Zuweilen wartet er Stunden auf den richtigen Moment, um auf den Auslöser seiner Plattenkamera zu drücken. Seine Themen: Natur und Landschaften.
Malerei oder doch Fotografie? „Imaginierte Landschaften“: Fotograf Axel Hütte im Arp Museum in Remagen
„Stille Weiten“ heißt die Remagener Ausstellung, die in enger Abstimmung mit dem renommierten Fotografen Axel Hütte entstand. Zu sehen sind ungewöhnliche Landschaftsaufnahmen.
„Das, was man nicht im Bild sieht, ist ja mindestens so spannend, wie das, was man nicht sieht“, sagt Axel Hütte, der oft Stunden um Stunden auf einen passenden Augenblick wartet. Zum Beispiel bei der Arbeit „Blaubeuren“, bei der es umd das Wasser geht.

Axel Hütte über seine Arbeit „Blaubeuren“: „Man sieht eine Wasserspiegelung, eine Oberfläche eines Weihers, der von Eis bedeckt ist und in diesem Weiher spiegelt sich dieser Wald. Durchbrochen von Eispartikeln, die über der Oberfläche schweben. Hier sieht man abstrakte Bilder und den Verweis auf die Natur sieht man nur, weil unter der Oberfläche Pflanzen zu sehen sind. Und das, was man als weiße Bewegung auf der Oberfläche sieht, ist das Sonnenlicht.“
Reise um die Welt auf der Suche nach faszinierenden Motiven
Axel Hütte bereist viele Kontinente, immer auf der Suche nach dem einen für ihn in jeder Hinsicht faszinierenden Motiv. Doch wie wählt er aus, wo er seine schwere Plattenkamera hinstellt? „Reiseliteratur ist das eine und zum anderen studiere ich Landkarten“, so der Fotograf.
„Das erste Mal kam mir die Idee in Norwegen „Verdens Ende“. Das heißt das Ende der Welt. Da habe ich mir gedacht, das ist ja genial, da fährst Du hin.“
Die Stunden des Wartens ohne Frieren überstehen
Mittlerweile wisse er, wie er sich in welchen Regionen anziehen müsse, um die Stunden des Wartens ohne Frieren zu überstehen. Doch für Axel Hütte muss es nicht immer das Ende der Welt sein. In der Ausstellung fasziniert etwa auch eine Arbeit, die im rheinhessischen Ingelheim entstanden ist. Dort gibt es eine Landzunge mit märchenhaften Bäumen, die gerade in der dunklen Jahreszeit einen besonderen Zauber versprühen:
Erholung für Auge und Geist im Alltag der digitalen Bilderflut
Axel Hüttes Fotografien wirken wie aus der Welt gefallen und sind sehr ergreifend. Man kann die Bilder auch nicht einfach wegwischen, wie auf einem Smartphone. Die Ausstellung „Stille Weiten“ im Arpmuseum Rolandseck bietet eine willkommene Erholung für Auge und Geist im Alltag der digitalen Bilderflut. Was in den Fotografien von Axel Hütte Illusion und Wirklichkeit ist, kann jeder für sich selbst herausfinden.
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