Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2020 boomt die Suizidhilfe in Deutschland. Das höchste Gericht hatte damals entschieden, dass die Unterstützung zum Suizid unter bestimmten Voraussetzungen straffrei ist. Die Folge: Sterbehilfeorganisationen, einzelne Ärzt*innen und andere Personen helfen zunehmend mehr Menschen, sich das Leben zu nehmen.
Steigende Anzahl an Suiziden: Konsequenz eines Urteils?
Die Zahl der Suizide insgesamt stieg 2022 erstmals seit langem auf mehr als 10.000 im Jahr. Wie viel assistierte Suizide dazu beigetragen haben, ist aber ungewiss. Das Statistische Bundesamt erfasst sie nicht gesondert. Expert*innen gehen aber davon aus, dass die straffreie Hilfe ein zentraler Faktor für viele Menschen ist, sich für das Sterben zu entscheiden.
Kritik am Geschäftsmodell Suizidassistenz
Überhaupt liegt auf dem Gebiet vieles im Dunkeln. So kritisieren Fachleute, dass oftmals eine psychologische Begutachtung der Suizidwilligen fehle und dass medizinische Gutachter in vielen Fällen auch gleichzeitig Suizidhelfer sind, was Interessenskonflikte hervorrufen könnte. Zudem mangele es an Aufklärung über Alternativen zur Selbsttötung.
Seriöse Beratung und Aufklärung für Hilfsbedürftige
Die Hilfe zur Selbsttötung ist eine Art Black Box - weitgehend unerforscht und undokumentiert. Die Helfer agieren bislang nach eigenen Regeln.
(Produktion: WDR 2025)