Verkauf der Immobilie

Früherer Darknet-Hotspot: Großes Interesse an ehemaligem Cyberbunker

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Der Cyberbunker in Traben-Trarbach soll verkauft werden: Fast 40 Angebote wurden bisher für das Ex-Nato-Gelände abgegeben. Eigentümer ist derzeit das Land Rheinland-Pfalz.

Ein 13 Hektar großes ehemaliges Militär-Gelände auf einem Berg in Traben-Trarbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) unweit der Mosel: Dort befindet sich neben zwei Bürogebäuden auch der ehemalige Cyberbunker. Die Anlage ist seit Jahren stillgelegt.

Traben-Trarbach

Kriminalität im Internet Der Cyberbunker: Verbrechen aus der Provinz

Tausende Straftaten wurden offenbar über Server in einem Ex-NATO-Bunker an der Mosel begangen. NDR und "Der Spiegel" haben umfassende Einblicke in die Ermittlungen erhalten.

Nach Angaben des zuständigen Landesamtes gibt es 36 Interessenten, die sie wieder mit Leben füllen wollen. Demnach wollen sie sie unternehmerisch nutzen. Eine Idee sei, dort ein Datencenter zu errichten.

Stadt Traben-Trarbach will Cyberbunker kaufen

Kommunen würden sich ebenfalls für das Grundstück interessieren, darunter die Stadt Traben-Trarbach. Bürgermeister Patrice Langer (SPD) sagte, die Stadt wolle ein Stück des Geländes kaufen. "Ich möchte den Bauhof der Stadt dorthin verlegen", so Langer.

Patrice Langer ist Bürgermeister von Traben-Trarbach. Seine Stadt will ein Teil des Cyberbunker-Geländes kaufen.
Patrice Langer ist SPD-Bürgermeister von Traben-Trarbach. Seine Stadt will einen Teil des Cyberbunker-Geländes kaufen. Dort soll der neue Bauhof der Stadt hin.

Derzeit befindet sich der Bauhof der Stadt im Stadtteil Wolf. Dort reiche der Platz aber nicht mehr aus. Zudem habe er noch die Idee, dass die Verwaltung der Verbandsgemeinde auf dem Cyberbunker-Gelände einziehen könnte.

Wer am Ende den Zuschlag für das Cyberbunker-Gelände bekommt, ist dem Landesamt für Steuern zufolge derzeit aber noch unklar. Das Land habe sich noch nicht für einen der Interessenten entschieden.

Hohe Kosten für Rheinland-Pfalz

Bis ein Käufer gefunden ist, muss das Land Rheinland-Pfalz die Kosten für die Bunkeranlage tragen. Mehr als 100.000 Euro hat der Cyberbunker laut Behörde das Land Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr gekostet. Beispielsweise müsse der Strom oder auch der Lohn von Technikern bezahlt werden, die vor Ort Sachen reparieren.

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Rechenzentrum im Cyberbunker: Drogenverkauf im Darknet

Kriminelle hatten auf dem Gelände ein Rechenzentrum betrieben und darüber unter anderem Drogen im Darknet verkauft. Der Cyberbunker war im Jahr 2019 von der Polizei gestürmt worden.

Die Betreiber wurden verhaftet und später zu Haftstrafen verurteilt. Das Land Rheinland-Pfalz hatte das Gelände vereinnahmt. Das führte zu einem Rechtsstreit mit dem damaligen Eigentümer, der das Grundstück wiederhaben wollte.

BGH-Entscheidung zum Cyberbunker SWR-Rechtsredakeur Kolja Schwartz erklärt die Hintergründe

Im Prozess um das unterirdische Rechenzentrum, den sogenannten Cyberbunker, in Traben-Trarbach hat der Bundesgerichtshof das Urteil des Trierer Landgerichts weitgehend bestätigt.

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Doku über unterirdisches Rechenzentrum in Traben-Trarbach Wirkten bei Serie über "Cyberbunker" mit: Max Rainer und Kilian Lieb

In einem ehemaligen NATO-Bunker in Traben-Trarbach entstand ein Rechenzentrum. Die Filmemacher Max Rainer und Kilian Lieb wirkten an der Doku über den "Cyberbunker" mit.

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Der Kopf der Cyberbunker-Bande, Herman X., ist auf Bewährung aus der Haft entlassen worden. Laut Staatsanwaltschaft Trier hatte X. bereits zwei Drittel seiner Strafe abgesessen.

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