Ein 13 Hektar großes ehemaliges Militär-Gelände auf einem Berg in Traben-Trarbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) unweit der Mosel: Dort befindet sich neben zwei Bürogebäuden auch der ehemalige Cyberbunker. Die Anlage ist seit Jahren stillgelegt.
Kriminalität im Internet Der Cyberbunker: Verbrechen aus der Provinz
Tausende Straftaten wurden offenbar über Server in einem Ex-NATO-Bunker an der Mosel begangen. NDR und "Der Spiegel" haben umfassende Einblicke in die Ermittlungen erhalten.
Nach Angaben des zuständigen Landesamtes gibt es 36 Interessenten, die sie wieder mit Leben füllen wollen. Demnach wollen sie sie unternehmerisch nutzen. Eine Idee sei, dort ein Datencenter zu errichten.
Stadt Traben-Trarbach will Cyberbunker kaufen
Kommunen würden sich ebenfalls für das Grundstück interessieren, darunter die Stadt Traben-Trarbach. Bürgermeister Patrice Langer (SPD) sagte, die Stadt wolle ein Stück des Geländes kaufen. "Ich möchte den Bauhof der Stadt dorthin verlegen", so Langer.
Derzeit befindet sich der Bauhof der Stadt im Stadtteil Wolf. Dort reiche der Platz aber nicht mehr aus. Zudem habe er noch die Idee, dass die Verwaltung der Verbandsgemeinde auf dem Cyberbunker-Gelände einziehen könnte.
Wer am Ende den Zuschlag für das Cyberbunker-Gelände bekommt, ist dem Landesamt für Steuern zufolge derzeit aber noch unklar. Das Land habe sich noch nicht für einen der Interessenten entschieden.
Hohe Kosten für Rheinland-Pfalz
Bis ein Käufer gefunden ist, muss das Land Rheinland-Pfalz die Kosten für die Bunkeranlage tragen. Mehr als 100.000 Euro hat der Cyberbunker laut Behörde das Land Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr gekostet. Beispielsweise müsse der Strom oder auch der Lohn von Technikern bezahlt werden, die vor Ort Sachen reparieren.
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Rechenzentrum im Cyberbunker: Drogenverkauf im Darknet
Kriminelle hatten auf dem Gelände ein Rechenzentrum betrieben und darüber unter anderem Drogen im Darknet verkauft. Der Cyberbunker war im Jahr 2019 von der Polizei gestürmt worden.
Die Betreiber wurden verhaftet und später zu Haftstrafen verurteilt. Das Land Rheinland-Pfalz hatte das Gelände vereinnahmt. Das führte zu einem Rechtsstreit mit dem damaligen Eigentümer, der das Grundstück wiederhaben wollte.