Das Wasser aus der Leitung ist in bestimmten Teilen von Südbaden derzeit bakteriell verunreinigt, teilte eine Sprecherin des Betreibers Badenova Netze mit. Für die Freiburger Stadtteile Waltershofen und Sankt Nikolaus gab der Betreiber aber am Montagabend Entwarnung. Hier habe ein defektes Bauteil in der Netzinfrastruktur zu der Verunreinigung geführt. Inzwischen sei diese Störung behoben worden. Das Wasser in Griestal bei Freiburg-Opfingen sowie in den Breisacher Stadtteilen Niederrimsingen, Gerzhausen und Oberrimsingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) muss weiterhin abgekocht werden. So sollten sich die Einwohnerinnen und Einwohner jetzt verhalten.
Leitungswasser abkochen - aber wie?
Das Gesundheitsamt verkündete am Freitag: Für die betroffenen Gebiete gilt derzeit ein Abkochgebot für Trinkwasser. Bedeutet: Einwohnerinnen und Einwohner sollten das Wasser aus dem Wasserhahn unbedingt abkochen, bevor sie es verwenden oder gar trinken.
Dafür muss laut Gesundheitsamt das Wasser einmal sprudelnd aufgekocht und dann langsam über zehn Minuten abgekühlt werden. Um Nahrung zuzubereiten, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden sollte ausschließlich abgekochtes Leitungswasser benutzt werden.
Chlor und Spülmaßnahmen sollen Trinkwassernetz reinigen
Das Leitungswasser wurde in Absprache mit dem Gesundheitsamt das ganze Wochenende über durchgespült, um die Verunreinigung zu entfernen, heißt es seitens Badenova Netze. Da das noch nicht ausreicht, gibt das Unternehmen seit Freitagnachmittag auch Chlor ins Trinkwasser. Diese Vorsichtsmaßnahmen bleiben weiterhin bestehen, hieß es am Montagabend.
Badenova Netze weist darauf hin, dass das Wasser nun leicht chlorig schmecken könnte. Für Heimdialysen und Aquarien sei das Wasser aktuell nicht geeignet. Außerdem werde derzeit versucht, den Ursprung des Problems einzugrenzen. Wie lange das Abkochgebot gilt, konnte Badenova Netze am Freitagmittag noch nicht sagen.
Ursache der Verunreinigung in Breisach weiter unklar
Warum das Leitungswasser in Teilen von Breisach sowie in Freiburg-Griestal verunreinigt ist, ist noch unklar. "Die Ursachenforschung läuft weiterhin unter Hochdruck", so der Betreiber. Die zwei Freiburger Stadtteile, für die das Abkochgebot aufgehoben werden konnte, liegen zwar räumlich in der Nähe, gehören laut Badenova aber zu einem anderen Versorgungsbereich. Die Ursachen für die Trinkwasserverunreinigung in den beiden Bereichen seien unterschiedlich. Das zeitliche Zusammenfallen der beiden Fälle war demnach Zufall.