Trotz Unglücks vor "Regatta der Eisernen"

Winter-Regatta vor Konstanz soll weiterhin stattfinden

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Autor/in
Esther Leuffen
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Nach dem Tod zweier Segler vor einer Woche soll die in diesem Jahr abgesagte "Regatta der Eisernen" weiterhin stattfinden. Der Ausrichter prüft weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Es bestehe der Wunsch, die "Regatta der Eisernen" auch im nächsten Jahr wieder zu veranstalten, so der Präsident des Deutsch-Schweizerischen Motorboot-Clubs (DSMC), Jürgen Faden. Viele Seglerinnen und Segler hätten sich nach dem tragischen Unfall so geäußert. Intern werde man das diskutieren. Auch wie Anreise und Regatta bei den kalten Temperaturen noch sicherer gestaltet werden könnten.

Todesursache geklärt: Segler sind im Bodensee ertrunken

Die Ursache für den Tod der zwei Segler auf dem Bodensee ist laut den Ermittlern geklärt. Die Männer sind nach Angaben des gerichtsmedizinischen Gutachtens ertrunken. Mutmaßlich seien sie zuvor durch die Kälte bewusstlos gewesen, so schreibt es die Polizei in einer Mitteilung. Andere Befunde, die den Tod erklären konnten, fanden die Ermittler nicht.

Zwei Männer kenterten mit ihrem Boot auf dem Bodensee und wurden tot aus dem Wasser geborgen.
Zwei Männer waren mit ihrem Segelboot auf dem Weg zur "Regatta der Eisernen" auf dem Bodensee gekentert. Nach einer Suchaktion wurden die beiden Segler tot aus dem Wasser geborgen.

Die Männer wurden am Samstagmittag im See vor Münsterlingen in der Schweiz gefunden. Die 38 und 39 Jahre alten Segler waren dem Ausrichter Deutsch-Schweizerischer Motorboot-Club (DSMC) zufolge auf dem Weg zur "Regatta der Eisernen".

Polizei: Segelfreund sah die Verunglückten zuletzt

Die Wasserschutzpolizei sucht weitere Zeugen, die das Unglücksboot oder dessen Besatzung vor dem Unfall noch gesehen haben könnten. Der bislang letzte, der die beiden gesehen hat, war laut den Ermittlern ein Segelfreund auf Höhe Fischbach.

 

Nach SWR-Informationen gehörten die beiden verunglückten Männer im Alter von 38 und 39 Jahren, ein Deutscher und ein Brite, dem Wassersportverein Fischbach bei Friedrichshafen an. Aus Vereinskreisen wurde verlautet, dass der etwa sechs Meter lange Jollenkreuzer, mit dem die beiden zur "Regatta der Eisernen" die etwa 20 Kilometer lange Strecke von Friedrichshafen nach Konstanz segeln wollten, zuvor wegen anstehender Reparaturarbeiten in einer Friedrichshafener Bootswerft war. Segelfreunde warteten am Freitagabend im Konstanzer Hafen vergeblich auf die beiden; schließlich wurde noch am späten Abend die Polizei verständigt. 

Polizei hat nachts mit Hubschrauber nach den Vermissten gesucht

Im Konstanzer Hafen habe man sich gewundert, weshalb keine Polizeiboote zum Sucheinsatz ausliefen, so ein Beteiligter. Doch die Polizei sei mit Hubschraubern, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, in der Nacht im Einsatz gewesen, teilte ein Polizeisprecher dem SWR mit. Das gekenterte Boot wurde aber erst am Samstagmorgen gefunden. Kurz darauf wurden auch die Leichen der beiden Männer geborgen.

Schweizer Staatsanwaltschaft hat Verfahren eröffnet

Am Samstagmorgen hätten Zeugen das gekenterte Boot vor dem Schweizer Bodensee-Ufer entdeckt. Aufgrund von Wind und Strömung werde nicht davon ausgegangen, dass der Auffindeort auch der Unfallort sei, teilte die Polizei mit. An der anschließenden Suche waren 15 Schiffe und Einsatzkräfte aus Deutschland, der Schweiz und Österreich beteiligt. Die Hoffnung auf eine Rettung der Männer zerschlug sich jedoch. Zur Klärung der Umstände hat die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen ein Verfahren eröffnet.

Der für Samstag geplante Wettbewerb der "Regatta der Eisernen" wurde abgesagt. "Wir sind tief betroffen über den Tod der Seglerkameraden", sagte DSMC-Präsident Jürgen Faden. "Es ist eine tragische Veranstaltung für den Segelsport." Viele Teilnehmer würden nun auf das Meldegeld verzichten, um es den Angehörigen der Opfer zu spenden.

Winterliche Bedingungen bei "Regatta der Eisernen"

Die "Regatta der Eisernen" findet traditionell auf dem Bodensee vor Konstanz statt und zählt dem Ausrichter zufolge zu den größten Binnenregatten Europas. Im Schnitt nähmen jedes Jahr mehr als 220 Boote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. 

Die Teilnehmer haben bei der Wettfahrt zu dieser Jahreszeit mitunter auch mit Schneetreiben, vereisten Decks und Nebel zu kämpfen. Die Wassertemperatur des Bodensees habe am Samstag bei etwa acht Grad gelegen. "Die Regatta ist eine Herausforderung für die Crew und das Material", sagte Faden.

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