Die WHO warnt, viele Menschen könnten kaum zwischen Mythen und Fakten rund um das neue Coronavirus unterscheiden. Deshalb gibt es eine Infokampagne in den sozialen Medien.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO entkräftet zahlreiche Mythen rund um das Coronavirus. Auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Medien geht die WHO auf häufig gestellte Fragen ein.
Hier die wichtigsten Fakten:
Was nicht gegen eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus hilft:
- Es hilft nicht, sich der Sonne auszusetzen. Auch nicht wenn sie die Temperatur auf mehr als 25 Grad aufheizt.
- Es hilft auch nicht ein sehr heißes Bad zu nehmen.
- Kaltes Wetter mit Minusgraden hilft auch nicht das Virus zu vertreiben
- das Konsumieren von hochprozentigem Alkohol wird oft als Desinfektion von innen gefeiert. Die WHO winkt ab. Hilft nicht und ist sogar gesundheitsschädlich.
- Ebenfalls gesundheitsschädlich und sinnlos: Das Einatmen von Feuerwerksrauch oder Gas
- Das regelmäßige Benutzen von Nasentropfen
- Der Verzehr von Knoblauch gegen die Infektion
- Der Verzehr von Sesamöl oder auch die Nutzung von Sesamöl zur Desinfektion gegen das Virus.
- Die traditionelle Grippeschutzimpfung hilft nicht gegen das neue Coronavirus. An einem Impfstoff wird aber intensiv geforscht.
- Antibiotika helfen ebenfalls nicht. Sie wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren.
- Es gibt zur Zeit noch keine speziellen Medikamente zur Prävention und Behandlung. Diejenigen, die sich infiziert haben, sollten sich aber behandeln lassen, um die Symptome zu lindern.
In den sozialen Medien wird auch verbreitet, wer mindestens 10 Sekunden die Luft anhalten könnte, ohne zu husten oder sich unwohl zu fühlen, sei nicht mit dem neuen Coronavirus infiziert. Das sei Quatsch, schreibt die WHO.
Was die WHO nicht mehr berichtet:
Häufig wird gefragt, ob Haustiere wie Hunde und Katzen das neue Coronavirus verbreiten können. Die WHO hatte zunächst geschrieben, dass es keine Belege dafür gibt, dass Haustiere wie Hunde und Katzen mit dem Coronavirus aus China infiziert sind. Diese Information findet sich nicht mehr auf der WHO-Homepage mit den Mythen. Vermutlich, weil sich Hinweise häufen, dass Tiere zumindest angesteckt werden können.
Auch den Hinweis, dass das Annehmen von Briefen oder Päckchen aus China ungefährlich sei, findet man nicht mehr auf der WHO Mythen-Seite. Es gibt mittlerweile Studien zur Haltbarkeit des neuen Coronavirus auf Oberflächen. Danach hält sich das Virus über mehrere Tage. Allerdings zeigen jüngste Studien, dass das Virus zwar relativ lange überlebt, aber schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr die Kraft hat, um Infektionen auszulösen.
Gibt es Menschen, die gefährdeter sind als andere?
Zunächst mal können sich Menschen aller Altergruppen infizieren. Besonders gefährdet sind nach bisherigen Erkenntnissen ältere Menschen über 65 Jahre und Menschen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Asthma, Diabetes oder Herzkrankheiten. Sie können leichter an dem Virus erkranken. Am wenigsten schwer betroffen sind gesunde Kinder unter 10 Jahren, direkt gefolgt von Heranwachsenden.
Was man tun kann:
- Alle sollten sich durch gute Hygiene schützen. Die WHO rät unter anderem zum regelmäßigen Händewaschen, auch wenn die Hände nicht sichtbar dreckig sind. Dabei können viruzide Desinfektionsmittel genutzt werden.
- Abstand halten zu Menschen, die krank wirken und niesen oder husten.
- Außerdem sollte die sogenannte Husten- und Nies-Etikette eingehalten werden: Erkrankte sollten in die Armbeuge oder in ein Taschentuch niesen und das dann in einen geschlossenen Abfalleimer werfen.
Wie läuft die Ansteckung?
Menschen können sich gegenseitig anstecken. Normalerweise infiziert man sich über Tröpfchen, das heißt, wenn man zum Beispiel direkt angehustet wird.
Möglich sind auch sogenannte Schmierinfektionen. Dabei werden Erreger über eine Kette von Berührungen weitergereicht.
Dabei ist es auch möglich, sich bei Menschen anzustecken, die zwar infiziert sind, aber noch keine Krankheitssymptome haben.
So reagieren die sozialen Medien auf Corona-Lügen
Facebook will Posts löschen, die von Gesundheitsbehörden als gefährdend eingeschätzt werden. Hier waren unter anderem unsinnige oder hochgefährliche Tipps zur Vorsorge verbreitet worden.
Google hat angesichts zahlreicher Fake News seine Suchergebnisliste für das neue Coronavirus angepasst. Vor den normalen Suchergebnissen wird zunächst eine Linksammlung der Weltgesundheitsorganisation mit Verhaltenstipps angezeigt.