Welt-Hepatitis-Tag

A, B, C, D, E: So unterscheiden sich Hepatitis-Viren voneinander

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Autor/in
Lilly Zerbst
Portraitbild der Reporterin Lilly Zerbst.
Onlinefassung
Lena Schmidt

Es sind fünf Hepatitis-Viren bekannt: A bis E. Außer dem Namen haben die Viren aber nicht viel gemeinsam - was kennzeichnet sie?

Der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag findet am 28. Juli 2023 statt und wird in Deutschland von der Deutschen Leberhilfe e. V. ausgerichtet. Das Motto: "Ich warte nicht. Ich handele!". Es soll Menschen für die Gefahr einer Virushepatitis sensibilisieren und sie mobilisieren, sich und andere vor einer Hepatitis-Infektion und ihren Folgen zu schützen.

Infektion mit den Hepatitis-Viren B, C und D am gefährlichsten

Wo es bei einer Hepatitis brennt, verrät schon der Name: Hepar ist griechisch und bedeutet Leber. Ist die entzündet, spricht man von einer Hepatitis - Der häufigste Auslöser sind Viren.  

Davon sind fünf bekannt: die Hepatitis-Viren A bis E. Außer dem Namen haben die Viren aber nicht viel gemeinsam - sie sind nicht verwandt, äußern sich in unterschiedlichen Erkrankungsformen und werden auf verschiedenen Wegen übertragen. Die Viren A und E werden vorwiegend durch die Aufnahme verunreinigter Nahrungsmittel und Wasser übertragen. Sie heilen meist von selbst aus, wenn auch mit teilweise schweren Symptomen.  

Das Bild zeigt eine 3D-Illustration eines Hepatitis-B-Virus.
Eine Infektion mit den Hepatitisviren B, C und D ist am gefährlichsten.

Am gefährlichsten ist eine Infektion mit den Hepatitisviren B, C und D.  Diese Viren werden übers Blut oder durch Sexualkontakt übertragen. Anders als bei den übrigen Viren, verläuft Hepatitis B in manchen Fällen und Hepatitis C sogar in den meisten Fällen chronisch - unbehandelt kann sich daraus eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entwickeln. Jährlich sterben über 1,1 Millionen Menschen weltweit an Hepatitis B und C, so Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  

Viele Infektionen unbemerkt

In Deutschland geht man von Hunderttausenden Infizierten aus. Doch so genau weiß das keiner. Denn eine Hepatitis hat keine spezifischen Warnzeichen, verläuft oft sogar lange ohne Symptome: Viele wissen also gar nichts von ihrer Infektion und lassen sie somit auch nicht behandeln.  

Der Infektion ist man aber nicht hilflos ausgeliefert: Hepatitis B wird meist durch ungeschützten Sexualkontakt übertragen. Aber auch eine Übertragung über das Blut ist möglich - zum Beispiel durch verunreinigte Tattoo-Nadeln oder über kleine Hautverletzungen.

Bislang nur Impfung gegen Hepatitis A und B

Den effektivsten Schutz vor Hepatitis A und B bietet die Impfung. Empfohlen wird sie Menschen mit Lebererkrankungen oder erhöhtem Infektionsrisiko - zum Beispiel Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern oder Reisenden, die sich in Gebieten mit hoher Verbreitung der Viren aufhalten. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.   

Gute Heilungschancen bei Hepatitis C

Gegen Hepatitis C gibt es bislang keine Impfung. Das Virus wird fast ausschließlich durch Kontakt mit infiziertem Blut übertragen - beispielsweise durch verunreinigte Spritzen beim Drogengebrauch. Hier soll ein Screening auf Hepatitis C helfen, das zusätzlich auch Hepatitis B erkennen kann. Das Screening wird Versicherten ab 35 Jahren einmalig angeboten und soll Betroffenen eine möglichst frühzeitige Behandlung ermöglichen.   

Das Bild zeigt eine Impfkanüle vor dem Hintergrund verschiedener roter Viren-Modelle.
Im Moment gibt es nur Impfungen gegen Hepatitis A und B.

Denn Hepatitis-C kann mittlerweile bei fast allen Patienten sehr gut behandelt und innerhalb weniger Wochen, nahezu nebenwirkungsfrei, geheilt werden. Hepatitis B hingegen ist nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten in den meisten Fällen gut kontrolliert werden.  

WHO: Eliminierung von Hepatitis B und C bis 2030

Um die Hepatitisviren B und C auf diese Weise auszurotten, will die WHO bis 2030 unter anderem die Zahl der Neuinfektionen auf ein Zehntel reduzieren– durch Prävention und Behandlung, sodass eine mögliche Infektionskette früh unterbrochen wird.

Im Fall von Hepatitis C heißt das für Deutschland, dass jährlich 8 bis 10.000 Betroffene neu diagnostiziert und noch mehr behandelt werden müssen. Die notwendigen Mittel dazu habe Deutschland laut der Deutschen Leberstiftung. Ob die Eliminierung des Virus bis 2030 tatsächlich gelingen wird, ist nur schwer abzuschätzen - dazu seien die aktuellen Daten noch nicht ausreichend.

Übersicht Hepatitis-Viren 

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