Zum heutigen Welt-Elefanten-Tag stellen wir fünf Forschungs-Highlights aus der Welt der schützenswerten Dickhäuter vor.
Wir können den Elefanten im Raum ansprechen, aus einer Mücke einen Elefanten machen, wie ein Elefant im Porzellanladen sein und die Spitzenkandidaten aller Bundestagsparteien treffen sich bald in der Elefantenrunde. Die Dickhäuter aus der Savanne sind einfach allgegenwärtig.
Der Welt-Elefanten-Tag am 12. August wurde 2012 privat initiiert, um auf die Bedrohung wild lebender Elefanten aufmerksam zu machen. Zum heutigen Welt-Elefanten-Tag stellen wir fünf kuriose Fakten aus der Welt der schützenswerten Dickhäuter vor.
Elefanten können Laute nachahmen
Das Elefanten-Törööö kennen wir alle, beispielsweise von einer äußerst bekannten Zeichentrickfigur mit roter Ballonmütze und blauer Hose. Doch Elefanten sind wahre Kommunikationskünstler. Hierfür verwenden sie nicht nur ihre Stimmbänder, sondern zuweilen auch ihre Rüssel.
Eine internationale Studie hat gezeigt, dass Elefanten fähig sind, Laute zu erlernen und nachzuahmen: mal ein hochfrequentes Quietschen, mal pulsierende Laute mit niedriger Frequenz. Durch Bewegung der Muskeln ihrer Rüssel saugen sie die Luft auf einem bestimmten Wege ein oder stoßen sie aus, um die Laute zu erzeugen.
Meist nutzen sie hierfür eine von Elefant zu Elefant individuelle Technik, die sie sich selbst aneignen oder eben voneinander abschauen. Gerade dieses Erlernen der Laute ist bemerkenswert und wurde bisher bei noch nicht vielen Tieren außer dem Menschen gefunden.
Gähnen ist auch für Elefanten ansteckend
Wir Menschen kennen es alle: Gähnt der eine, fängt die andere auch schon an und so weiter. Im Tierreich ist dieses Phänomen nur unter besonders sozialen Arten verbreitet. Elefanten gelten als solch eine soziale Tierart. Sie kennen so etwas wie Hebammen und Kindergärten und trauern sogar um verstorbene Herdenmitglieder.
Forscherinnen und Forscher fanden auch heraus, dass Elefanten mit ihren eigenen Artgenossen mitgähnen. Laut der Studie gähnen sie aber erstaunlicherweise nicht nur mit ihren Dickhäuter-Kollegen mit, sondern auch mit ihnen vertrauten Menschen. Gähnen ist also auch tierübergreifend ansteckend.
Elefanten folgen auch Richtungsanweisungen
Richtungsanweisungen mithilfe ausgestreckter Gliedmaßen wurden in der Welt der Tiere bisher selten beobachtet. Elefanten beherrschen den sogenannten periscope sniff, bei dem sie mit erhobenem Rüssel auf Duftstoffe reagieren.
Forschende fanden in einer Studie heraus, dass sich weiter hinten in der Herde befindliche Tiere erstaunlicherweise an der Ausrichtung des Rüssels ihrer Artgenossen zu orientieren scheinen, um dann selbst danach zu schnüffeln. Da der periscope sniff nach Duftstoffen auch bei Gefahren genutzt wird, könnte diese Geste der Herde Alarmbereitschaft signalisieren.
Body Positivity für Elefanten
Elefanten besitzen gar nicht so viel Körperfett, wie allgemein angenommen. Eine Studie hat gezeigt, dass männliche asiatische Elefanten im Durchschnitt etwa etwa einen Körperfettanteil von 8,5 % haben, während Weibchen bei ca. 10 % lagen.
Im Vergleich zu uns Menschen ist der Körperfettanteil daher weitaus geringer. Wir bringen ca. 8 % bis zu mehr als 30 % Körperfett mit uns – und je nach Alter und Geschlecht ist das alles im Normalbereich. So dick sind Elefanten also gar nicht, lediglich breit gebaut.
Und wie man einen Elefanten ohne Waage wiegt, das seht ihr hier.
Elefanten sind richtige Zuckermäuler
Süßes ist nicht nur für uns Menschen eine kleine Versuchung. Auch bei afrikanischen Elefanten wurde in einer Studie festgestellt, dass sie stark zuckerhaltige Früchte identifizieren konnten. Hierfür benutzten sie ihr langes, aber feines Näschen.
Laut der Studie liegt dies vorwiegend an zwei chemischen Stoffen, die bei der Reifung der Früchte durch Zucker-Abbau entstehen: Ethanol, also Alkohol, und Ethylazetat. Durch Schnüffeln an den Früchten erkannten die Elefanten so den Reifegrad und entschieden sich für die reifere – also die süßere – Frucht.
Bildquellen im Video: Elefanten, die Geräusche machen: Stöger et al., biology 2021; Gähnender Elefant: Rossmann et al., Front Vet Sci 2020; Verwendung von Material aus Studien unter CC BY 4.0; alle anderen Bilder und Videos: Colourbox