Stäbchen rein – Spender sein. Seit 1991 wirbt die DKMS für die Stammzellenspende und rettet damit Leben. Am World Blood Cancer Day – also dem Welt-Blutkrebstag – feiert sie ihren Geburtstag.
Am 28. Mai 1991 gründete Peter Harf die Deutsche Knochemarkspenderdatei (heute DKMS) in Tübingen. Damals wollte er seiner Frau Mechtild Harf helfen, die an Blutkrebs erkrankt war. Innerhalb von wenigen Monaten registrieren sich 20.000 Menschen für die Stammzellenspende. Seiner Frau konnte er leider nicht helfen, sie starb wenige Monate nach der Gründung. Die DKMS aber kämpfte weiter gegen den Blutkrebs.
Inzwischen ist die DKMS weltweit aktiv – unter anderem auch in den USA, Großbritanien und Chile. Über elf Millionen Menschen haben sie bereits als potenzielle Stammzellenspender*innen registriert, von denen über 100.000 bereits gespendet haben. Doch immer noch gibt es Patient*innen, die niemand passenden für eine Spende finden. Deswegen kämpft die DKMS weiter und arbeitet daran, bei so vielen Menschen wie möglich ein Wattestäbchen in den Mund zu stecken.
Spendersuche hängt von Gewebemerkmalen ab
Ob ein erkrankter Mensch schnell jemand passendes für eine Stammzellenspende findet, hängt von den Gewebemerkmalen ab. Diese müssen nahezu zu 100 Prozent passen zwischen Patient*in und Spender*in. Bestimmte Kombinationen sind hier häufiger verbreitet als andere.
Geringes Risiko für die Spender
Die meisten Stammzellenspenden laufen heutzutage ambulant ab. Mit einem Wachstumsfaktor werden in den Tagen vor der Spende die Stammzellen im Körper angeregt. Das sorgt dafür, dass sie schneller reifen und schneller ins Blut übergehen. Das Medikament dafür wird in die Bauchdecke gespritzt und es können Symptome wie bei einer Grippe auftreten. Bei der Spende werden dann über zwei Zugänge - einer pro Arm - die Stammzellen aus dem Blut gefiltert, ähnlich wie bei der Dialyse.
In nur 10 Prozent der Fälle erfolgt die Spende noch während einer Vollnarkose über den Beckenkamm. Das heißt für die Spender*innen: ein paar Tage Krankenhaus, ein geringes Narkoserisiko und eventuell Wundschmerzen an der Einstichstelle. Diese Art der Spende wird bevorzugt, wenn die Empfänger Kinder oder alte Menschen sind. Denn die Spende aus dem Knochenmark wirkt deutlich schonender im neuen Körper als die Stammzellen, die bei einer ambulanten Spende gewonnen werden.
Junge Menschen besonders gut für die Kartei
Rund 86.000 Menschen scheiden jährlich bei der DKMS Deutschland aus der Kartei potentieller Spender*innen aus, da sie zu alt sind. Für die Stammzellenspende gibt es eine gesetzlich festgelegte Altersgrenze von 61 Jahren. Deswegen spricht die DKMS gezielt junge Menschen an mit Aktionen an z.B. Universitäten und Schulen. Sie können nach erfolgter Typisierung sehr lange als potentielle Spender*innen in der Kartei stehen. Außerdem haben sie keine altersbedingten gesundheitlichen Probleme, was auch ein Vorteil beim Spenden von Stammzellen ist.
Als Spender*in registrieren kann sich aber jeder. Denn bis zur Altersgrenze erhöht jede Person mehr in der Kartei die Chance, dass Blutkrebs bei mehr Menschen geheilt werden kann. Denn auch mit über elf Millionen potentiellen Stammzellenspender*innen findet eine*r von zehn Blutkrebsptatient*innen in Deutschland keine*n passende*n Spender*in.
Erst informieren, dann spenden
Die Registrierung ist wichtig, noch wichtiger ist es aber, sich vor davor mit der Stammzellenspende auseinander zu setzen. Wie funktionieren die beiden Verfahren? Wäre ich wirklich bereit Stammzellen zu spenden, wenn ich in Frage komme? Denn sollte man sich darüber im Vorhinein keine Gedanken gemacht haben und die Bedenken oder Sorgen kommen erst, wenn das Schreiben kommt, dass man als Spender*in geeignet ist, kann das sehr großen und im Zweifel auch ungesunden Druck auf einen selbst ausüben.
Zu diesem Zweck bietet die DKMS auf ihrer Webseite ausführliche Informationen zu den Themen Blutkrebs und Stammzellenspende. Die Registrierung geht dann über eine Aktion in der Nähe oder direkt online bei der DKMS.