Die Akkus sind der Energiespeicher bei einem E-Fahrzeug, ob im Pkw oder jetzt im Lkw. Doch wie lange halten sie und wie umweltfreundlich sind sie wirklich?
Beim Pkw gibt es schon jahrelange Erfahrung beim Einsatz von Akkus, jetzt kommen als Fahrzeugkategorie auch die Lkw hinzu. Daimler baut im Werk im rheinland-pfälzischen Wörth den eActros in Serie. Wie lange Akkus halten und wie sie möglichst umweltschonend recycelt werden können, ist abschließend noch nicht geklärt.
Die Haltbarkeit von Akkus bei E-Lkw
Eine Fahrt mit einem E-Lkw vom spanischen Almeria für eine Gemüseladung nach Stuttgart oder Mainz wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Denn der Akku reicht für ungefähr 400 Kilometer, dann muss er wieder geladen werden. Das dauert mindestens eine Stunde. Das ist aber nicht das Hauptproblem, denn es fehlt vor allem an Ladestationen.
Die E-Lkw können also hauptsächlich im näheren Bereich zum Einsatz kommen, etwa um Supermärkte zu beliefern oder um zwischen zwei Fabriken hin und her zu pendeln, dort, wo es absehbar ist, dass 400 Kilometer reichen und ich abends zum Aufladen zurück bin. Und wie lange so ein Akku hält, also wie es mit seiner Lebensdauer aussieht, weiß man schlicht noch nicht. Das hängt von vielen Faktoren ab, etwa von der Temperatur oder dem Ladeverhalten. Von Daimler werden drei Jahre garantiert, aber man hofft, natürlich, dass es deutlich mehr werden.
Produktion belastet die Umwelt
Die Produktion der üblichen Lithium-Ionen Batterie ist verhältnismäßig energieaufwändig, verbraucht seltene Rohstoffe und belastet die Umwelt erst einmal mehr als die Produktion eines „normalen“ Verbrennungsmotors. Allerdings sind die Prozesse in den letzten Jahren sehr viel besser geworden, der CO2-Ausstoß bei der Produktion wird immer geringer. Entscheidend ist dafür wie immer auch, welcher Strommix verwendet wird - also platt gesagt: Kohle oder Sonne.
Und davon hängt auch ab, ab wann ein E-Fahrzeug, egal ob Pkw oder Lkw umweltfreundlicher ist als ein Verbrenner. Denn der Verbrenner, setzt ja im Betrieb immer CO2 frei, das E-Fahrzeug nicht. Und deshalb ist der E-Lkw ab einer bestimmten Laufleistung und auch abhängig vom Strommix mit dem er geladen ist, immer umweltfreundlicher als sein Bruder mit Verbrennungsmotor. Entscheidend wird auch sein, ob es in nächster Zeit gelingt, kleinere, leistungsfähigere Akkus zu bauen, um weniger Gewicht transportieren zu müssen.
SWR2-Forum zur Öko-Bilanz bei der E-Mobilität:
Die Frage nach dem Recycling der Akkus
Jeder kennt das ja vom Handy - nach einer gewissen Zeit, wird die Akkulaufzeit immer kürzer und gerade bei einem Fahrzeug ist dann irgendwann der Punkt erreicht, ab dem es keinen Sinn mehr macht, die Reichweite ist zu kurz. Dann gibt es aber noch die Möglichkeit, die Akkus als Speicher zu nutzen für Erneuerbare Energie, indem man ein ganze Reihe von Ihnen zusammenschaltet. Bei diesem „second-life“ geht man von zehn bis zwölf Jahren aus. Also wenn alles gut läuft, fällt das Recycling erst nach 15 oder vielleicht 20 Jahren an.
Allerdings gibt es bisher noch keine großen Recyclinganlagen, einfach weil bisher noch nicht so viele Akkus anfielen. Das Problem wird aber drängender, denn im Pkw-Bereich werden jetzt die ersten E-Autos ausgemustert. In Pilotanlagen wird jetzt getestet, wie die Akkus am besten recycelt werden, wie man die meisten Rohstoffe wieder rausholt und am wenigsten Umweltbelastung verursacht. Aber da ist der Königsweg noch nicht gefunden.