Funktionieren Corona-Schnelltests auch bei Mutationen?
Stand
Autor/in
Stefan Troendle
Onlinefassung
Lilly Zerbst
Die neuen Coronavirus-Mutationen machen Anpassungen von Impfstoffen notwendig. Aber wie ist es bei Schnelltests? Haben wir ein Sicherheitsproblem oder erkennen die alle Varianten? Muss man sie auch anpassen?
Verändertes Virusprotein könnte im Schnelltest nicht erkannt werden
Antigentests sind ein sehr grobes Instrument, sagt Andreas Bobrowski, Vorsitzender des Berufsverbandes deutscher Laborärzte. Die ähnlich funktionierenden Schnelltests reagieren, einfach gesagt, auf ein bestimmtes in Viren vorhandenes Protein, das sich bei Mutationen wie der Delta-Variante nicht großartig ändert:
Aber, sagt sein Kollege Matthias Orth, Chef der Labormedizin am Stuttgarter Marienhospital:
Schnelltests sollten überprüft werden
Im Prinzip müsste man alle zugelassenen Tests neu überprüfen – anhand von Patienten, die sich mit mutierten Corona-Varianten infiziert haben. Entwickelt wurden die Schnelltests nämlich schon früher, bevor das SarsCov2-Virus mutiert ist. Facharzt Dr. Matthias Orth erklärt:
Hohe Fehlerquote auch beim original Coronavirus
Mal abgesehen davon, dass Schnelltests auch nicht besonders zuverlässig sind – 40 bis 50 Prozent der Infektionen würden übersehen, sagt der Vorstand des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte (BDL) Matthias Orth, also fast jede zweite. Das hat auch mit dem Zweck zu tun, zu dem sie eigentlich entwickelt wurden. Ursprünglich sollte damit bei Patienten mit Symptomen schnell festgestellt werden können, ob eine Covid-19 Infektion vorliegt.