Corona hat ein kleines Comeback, und das mitten im Sommer. Wie ist das einzuschätzen? Was gibt es zu beachten?
- Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen steigt gerade an, was hat das zu bedeuten?
- Was mache ich, wenn ich infiziert bin, muss ich dann irgendwas beachten? Darf ich zur Arbeit?
- Wie sieht es mit Impfungen im Herbst aus, wer sollte sich einen Booster holen?
Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen steigt gerade an, was hat das zu bedeuten?
Der Anstieg gerade hat vermutlich viele Gründe. Zum Beispiel hatten wir eine Zeit lang schlechtes Wetter und haben uns mehr in Innenräumen aufgehalten, zum Beispiel auch in Kinos. Und wir haben gerade viele Reiserückkehrer, die also gerade viel unter Menschen waren. Und es gibt tatsächlich eine neue Variante. EG5 oder Eris wird die genannt. Die ist zwar etwas ansteckender, deswegen setzt sie sich auch gerade durch. Aber Sorgen muss man sich vor der nicht machen. Sie ist lediglich eine neue Untervariante der aktuellen Omikron-Variante. Und der Krankheitsverlauf ist weiterhin eher mild, trotz dieses leichten Anstiegs.
Gerade sind wir insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau, was die Corona Zahlen angeht. Die Anzahl der Leute mit akuten Atemwegserkrankungen ist auch ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie, und auch die Krankenhäuser sind momentan nicht überlastet. Ob die Fälle steigen oder sinken, wird natürlich trotzdem immer überwacht. Das sagt uns zum Beispiel das Abwassermonitoring. Und es gibt auch bestimmte Arztpraxen und Krankenhäuser, die Proben von ihren Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen einschicken. Das ist dann also so eine Art Stichprobe.
Was mache ich, wenn ich infiziert bin, muss ich dann irgendwas beachten? Darf ich zur Arbeit?
Zunächst mal raten Fachleute dazu, einen Test zu machen, wenn man Erkältungssymptome hat, um mögliche Corona-Infektionsketten zu erkennen und durchbrechen zu können. Es gibt aber grundsätzlich keine Pflicht, sich zu isolieren. Das heißt wenn man sich fit fühlt, kann der Arbeitgeber verlangen, dass man zur Arbeit kommt. Er kann dann aber auch Vorschriften machen, welche Maßnahmen zum Infektionsschutz dann eingehalten werden müssen.
Aber wenn man Symptome hat und dazu zählen auch leichte Symptome, dann wird vom RKI dringend empfohlen, zuhause zu bleiben und entweder Homeoffice zu machen oder sich direkt krankschreiben zu lassen. Und das ist natürlich auch vernünftig, um niemanden anzustecken, und zwar egal bei welcher Art von Erkrankung sei es jetzt Corona, Grippe oder eine ganz normale Erkältung. Das RKI empfiehlt drei bis fünf Tage abzuwarten, bis die Symptome abgeklungen sind.
Wie sieht es mit Impfungen im Herbst aus, wer sollte sich einen Booster holen?
Da gibt es ganz klare Empfehlungen von der STIKO. Die gelten schon seit Ende Mai, und zwar ist es da ähnlich wie bei der Grippe-Impfung: eine Auffrischungsimpfung einmal im Jahr wird Risikogruppen empfohlen. Das sind Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen und auch Bewohner von Pflegeeinrichtungen und medizinisches und Pflegepersonal.
Diese Impfung sollte man sich am besten im Herbst holen, um gut auf die Winterwelle vorbereitet zu sein. Das kann dann auch der auf die neuen Omikron-Varianten angepasster Impfstoff sein, der ab Mitte September verfügbar sein soll. Und wer sich nicht sicher ist, ob er sich eine Impfung holen sollte, kann sich da an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden. Man kann dann sogar Corona und Grippeschutzimpfung direkt kombinieren.
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