Gnädige Rechtsauffassung
Das ist eine von vielen Redewendungen, die sich aus dem Alltag heraus sehr leicht erklären lassen. Es geht darum, dass man ein Auge zudrückt. Das war beim "Auge zudrücken" wirklich eine kuriose Sache, nämlich eine gnädige Rechtsauffassung, wo man manchmal einen einäugigen Boten auf einem einäugigen Pferd schickte. Das ist wirklich überliefert.
Bei "Fünf gerade sein lassen" ist es ja so, dass fünf eben ungerade ist. Wenn ich aber definiere: "Nein, mir ist jetzt wichtiger, dass ich mich mit dir vertrage", dann kann ich auch mal dieses Auge zudrücken und sagen "Also für uns ist jetzt mal fünf (un)gerade." Das heißt, wir nehmen es jetzt mal nicht so päpstlich wie der Papst, wir sind keine Korinthenkacker.
Kein Bezug zu Spielen
Wer denkt, diese Redewendung hätte etwas mit Würfel- oder Gesellschaftsspielen zu tun, liegt falsch. Denn gerade da gibt es ja sehr viele Bereiche, wo die Würfelzahl spielentscheidend ist. Beim Roulette zum Beispiel kann man Pair – also gerade – oder Impair – ungerade – setzen. Bei Würfelspielen bewegen wir uns nicht umsonst in einem so kleinen Zahlenraum – eins bis sechs –, wo sich jeder Hinz und Kunz mit auskennt.
Etymologie Warum heißen Zahlen, die durch 2 teilbar sind, "gerade" Zahlen?
Der Begriff "gerade" Zahl hat sprachlich überhaupt nichts mit geraden Linien zu tun oder dass ungerade Zahlen als "krummer" angesehen werden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart Woher kommt "jemandem den Garaus machen"?
Garaus heißt, "vollständig zu Ende bringen". Es gibt dazu ein Märchen von der Katze und der Maus, die zusammen ein Schmalztöpfchen verstecken. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart Jemandem "was vom Pferd erzählen" – Woher kommt das?
Die Redensart geht zurück auf eine der berühmtesten Geschichten des Altertums, nämlich den Trojanischen Krieg und das Trojanische Pferd, Stichwort: Odysseus. Die Griechen kämpften damals gegen Troja und lange sah es gar nicht gut für sie aus. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.