Wasser kühlt
Einfach gesagt: Weil Wasser kühlt. Das überrascht vielleicht, denn intuitiv würden die meisten Menschen wohl denken: Dass Wasser Feuer löscht, liegt daran, dass das Wasser selbst nicht brennbar ist. Und wenn es ein Stück Holz benetzt und durchfeuchtet, kann das nasse Holz aus diesem Grund nicht mehr brennen.
Wasser entzieht dem Feuer Energie
Der eigentliche Grund ist aber ein ganz anderer: Wasser entzieht dem Feuer Energie. Nämlich dann, wenn es verdampft. Wasser zum Verdampfen zu bringen, braucht unheimlich viel Energie. Das macht man sich oft nicht klar.
Das liegt an den berühmten Wasserstoffbrücken: Wasser, also H2O, ist eine Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Es sind aber nicht lauter einzelne H2O-Moleküle, die da vor sich hintreiben. Die einzelnen Moleküle hängen durch jene Wasserstoffbrücken stark aneinander: Das wirken sozusagen elektrische Anziehungskräfte zwischen den Wasserstoff- und den Sauerstoffatomen.
Wasserstoffbrücken "sprengen" kostet Energie
Wenn man Wasser verdampfen will, muss man diese Brücken sprengen, und dazu braucht man viel Energie, sprich Wärme: Um einen Liter Wasser zu verdampfen – also um lediglich der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand herbeizuführen – benötigt man 7-mal so viel Energie wie nötig ist, um die gleiche Menge Wasser von Zimmertemperatur auf 100 Grad Celsius zu erhitzen. Deswegen ist es eine große Energieverschwendung, Wasser im Topf ohne Deckel zum Kochen zu bringen. Da verdampft viel Wasser unnötig, und beim Verdampfen wird mehr Energie verbraucht als durch das reine Erhitzen.
Dieser Effekt greift also auch beim Feuer: Wenn man Wasser über einen brennenden Gegenstand kippt, verdunsten Teile des Wassers, und dabei wird dem heißen Stück Holz oder der Kohle so viel Energie entzogen, dass es für das Feuer nicht mehr reicht. Das ist der entscheidende Grund dafür, dass Wasser zumindest in vielen Fällen Feuer löschen kann.
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