Speichel, Spucke oder lateinisch saliva – neben den drei großen Speicheldrüsen, der Ohr-, der Unterzungen- und der Unterkieferspeicheldrüse, sorgen noch viele winzig kleine, in der Mundschleimhaut verteilte Drüsen dafür, dass uns das Wasser im Mund zusammen läuft.
Speichel besteht tatsächlich zu 99,5 Prozent aus Wasser, der Rest sind Schleimstoffe, Enzyme, Fluoride, Bicarbonate und Antikörper. Speichel wird den ganzen Tag über produziert. Bis zu zwei Liter können das sein, die unsere Mundhöhle befeuchten, einen Schutzfilm bilden für Mundschleimhaut und Zähne und eine wichtige Voraussetzung dafür sind, dass wir schlucken, schmecken und auch sprechen können.
Außerdem schützen uns Abwehrkräfte im Speichel vor Keimen, Erregern oder Pilzen. Besonders viel Speichel produzieren wir vor und während des Essens.
Wenn die Glocke läutet, fließt der Speichel
Unser Speichel enthält nämlich auch das Verdauungsenzym Amylase, das Kohlenhydrate aufspalten kann, und das kann man sogar schmecken: Kaut man lange auf einem trockenen Stück Brot herum, dann bemerkt man schließlich einen leicht süßlichen Geschmack; Amylase hat die im Brot enthaltene Stärke in Zucker aufgespaltet.
Übrigens: Der Speichelfluss kann schon allein durch einen Gedanken oder auch nur ein assoziiertes Bild oder Geräusch ausgelöst werden. Ein Fakt, den der berühmte russische Physiologe und Nobelpreisträger Iwan Pawlow in Versuchen mit seinen Hunden entdeckte. Er ließ während ihrer Fütterung gleichzeitig eine Glocke schrillen: Nach nur kurzer Zeit fingen die Hunde schon allein beim Glockenton an zu sabbern.
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