Um Pflanzen beim Wachsen zu helfen, brauchen wir Dünger. Aber welcher Dünger ist am besten für Umwelt und Beet?
Diese Arten von Düngemitteln gibt es
Vor- und Nachteile: chemischer und organischer Dünger
Was bedeutet die Aufschrift NPK?
Woran erkennt man, ob eine Pflanze gedüngt werden muss?
So verteilt man den Dünger am besten
Dünger selbst herstellen
Dünger aus Kaffeesatz
Brennnessel-Dünger
Wurst aus Mulch
Welche Folgen hat Überdüngung für die Umwelt?
Probleme mit mineralischem Dünger
Fazit
Wie der Mensch brauchen auch Pflanzen Vitamine und Nährstoffe, um das Immunsystem zu stärken und Abwehrkräfte zu entwickeln. Damit Pflanzen dort wachsen können, wo sie normalerweise nicht wachsen – beispielsweise Zitronen auf dem Balkon – kann man das Wachstum mit Düngemittel unterstützen.
Diese Arten von Düngemitteln gibt es
Gerade für Zimmerpflanzen ist flüssiger Universaldünger sehr gut geeignet. Wenn man im Garten Obst und Gemüse anbauen möchte, sollte man sich eher für einen organischen Dünger entscheiden. Allerdings gibt es auch Pflanzen, die ein spezielles Düngemittel benötigen. Dazu gehören beispielsweise Rhododendren oder Hortensien.
Grundsätzlich kann man zwischen organischem und mineralischem - oder auch chemischem - Dünger unterscheiden. In organischem Dünger sind ausschließlich Bestandteile pflanzlichen oder tierischen Ursprungs enthalten, die so auch in freier Natur vorkommen können. So zum Beispiel Hornspäne, in der geraspelte Rinderhufe oder Rinderhörner enthalten sind.
Weiterhin gibt es den mineralischen Dünger, der chemische Inhaltstoffe enthält und beispielsweise Salze wie Phosphor, Kalium und Nitrat aus dem Bergbau oder dem Chemiewerk enthalten kann. Ein Beispiel für ein chemisches Düngemittel ist Blaukorn.
Vor- und Nachteile: chemischer und organischer Dünger
Der Vorteil an chemischen Dünger ist, dass die Nährstoffe für die Pflanze sofort verfügbar sind, während sich das organische Düngemittel erst zersetzen muss, bevor die Pflanze sich an den Mineralien bedienen kann. So dauert der Zersetzungsprozess bei Hornspänen etwa acht bis zwölf Wochen. Das macht organischen Dünger wiederum ideal für Dauerkulturen.
Der Nachteil von mineralischem Dünger ist, dass die Mineralien leichter vom Regen ausgewaschen werden können. Dann kann es vorkommen, dass die Pflanze nach einem Regenfall nicht mehr an die Mineralien kommt, die ursprünglich verfügbar sein sollten.
Das heißt die Pflanze muss häufiger nachgedüngt werden, wodurch schnell zu viele Nährstoffe im Boden landen, die zu Überdüngung führen können. Dadurch können auf Dauer wichtige Bodenorganismen zerstört werden.
Mineralische Düngemittel wie Blaukorn sind außerdem giftig und können besonders für Haustiere und Kinder gefährlich werden.
Was bedeutet die Aufschrift NPK?
Häufig sieht man auf Dünger die Aufschrift "NPK". Wer früher im Chemieunterricht gut aufgepasst hat, kann sich denken, wofür die Abkürzung steht. Für alle Anderen eine kurze Wiederholung:
- N steht für den enthaltenen Stickstoff, der besonders gut für Blattbildung und -wuchs ist.
- P steht für Phosphor und fördert die Blütenbildung der Pflanze.
- K steht für Kalium und unterstützt die Wuchskraft, den Widerstand und die Festigkeit der Pflanze.
Zusätzlich können verschiedene Spurenelemente wie beispielsweise Magnesium oder Schwefel enthalten sein.
Woran erkennt man, ob eine Pflanze gedüngt werden muss?
Wenn die Pflanze verfärbte Stellen aufweist, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie Dünger benötigt. Um sicher zu gehen kann man eine Bodenanalyse durchführen. Das bietet sich besonders an, wen man eine größere Menge dieser Pflanzen anbaut:
- Rhododendren
- Zitruspflanzen
- Rosen
- Gemüse
- Obstbäume
Bei einer Bodenanalyse wird eine Stichprobe des Bodens zur Landwirtschaftskammer geschickt und analysiert. Durch eine Analyse können der ph-Wert, die Nährstoffe, der Anteil an Schwermetallen und der Salzgehalt im Boden festgestellt werden. Das kostet etwa 20 Euro.
So verteilt man den Dünger am besten
Bei Nässe sollte man darauf achten, dass die Blätter kein Düngemittel abbekommen. Sich feste Düngetermine zu setzen, ergibt bei Freilandpflanzen, die im Boden verwurzelt sind, nur wenig Sinn.
Stattdessen sollte auf den Zustand der Pflanze geachtet und nur dann gedüngt werden, wenn die Pflanze den Dünger benötigt. Andernfalls kann es zu einer Überdüngung kommen. Dann gelangen die überflüssigen Nährstoffe ins Grundwasser und die Pflanze kann unter Umständen keine Mineralien und Nährstoffe mehr aufnehmen.
Bei Kübelpflanzen kann man allerdings pauschal von Mai bis Oktober ein- bis zweimal, alle 14 Tage düngen.
Dünger selbst herstellen
Dünger aus Kaffeesatz
Kaffee ist grundsätzlich sauer, enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und Gerbsäure und ist deshalb gut geeignet, um beispielsweise Rhododendren zu düngen, die sich in saurem Boden wohlfühlen. Auch Zimmerpflanzen kann man mit Kaffeesatz düngen. Man sollte allerdings darauf achten, dass der Kaffeesatz vollständig getrocknet und nicht verschimmelt ist. Nicht mehr als einmal im Jahr sollte mit Kaffeesatz gedüngt werden.
Brennnessel-Dünger
Man kann Dünger auch aus Brennnesseln herstellen. Die sogenannte Brennnessel-Beinwell-Jauche, für die Brennnessel- und Beinwell-Pflanzen zuerst grob geschnitten, in einem Kanister gesammelt und mit Wasser vermischt werden. Das bleibt dann bis zu zwei Wochen stehen. Die fertige Jauche erkennt man daran, dass sie nicht mehr schäumt.
Vor der Anwendung sollte man die fertige Jauche unbedingt verdünnen, weil sie sonst zu intensiv für die Pflanzen sein kann. Hier lautet die Faustregel etwa ein Liter Jauche auf zehn Liter Wasser. Damit kann ebenfalls ein- bis zweimal in 14 Tagen gedüngt werden. Besonders gut eignet sich die Jauche für Nutzpflanzen und Gemüse.
Achtung: Erbsen, Zwiebeln und Blumen sollten aber nicht mit der Jauche gedüngt werden.
Wurst aus Mulch
Was man parallel zum Düngen machen kann, damit die Pflanzen einen Nährstoff-Booster erhalten, ist das Mulchen. Dazu kann man mit Abschnitt vom Rasenmähen oder Pflanzenresten eine Mulch-Wurst formen.
Dazu verteilt man einen Teil der Abschnitte auf dem Rasen und dreht sie so ineinander, dass eine Wurst entsteht. Im Beet zersetzen Insekten die Mulch-Reste, die dann Nährstoffe in den Boden abgeben. Außerdem bildet sich weniger Unkraut, der Boden bleibt kompakter und weniger Schnecken landen im Beet.
Auch Kompost ist ideal, um Pflanzen zu düngen.
Welche Folgen hat Überdüngung für die Umwelt?
Durch Überdüngung kann es unter anderem zu erhöhten Nitratwerten im Grundwasser kommen. Ein Überschuss an Nitrat fördert beispielsweise das Algenwachstum und verdrängt Sauerstoff in Gewässern, was dazu führen kann, dass Gewässer kippen. Das gefährdet auch unsere Trinkwasserqualität.
Probleme mit mineralischem Dünger
Mineralischer Dünger wird mit großem Energieaufwand und dementsprechend schlechter CO2-Bilanz produziert. Außerdem kann Roh-Phosphat - ein Inhaltsstoff in mineralischem Dünger - giftige Stoffe wie Cadmium oder Uran enthalten, die mit dem Düngen in Erde und Grundwasser gelangen können.
Fazit
Chemische Düngemittel sind für Pflanzen sofort verfügbar. Aus Umweltsicht empfiehlt es sich für den Gebrauch im eigenen Garten aber, Düngemittel selbst aus pflanzlichen Abfällen herzustellen. Das spart neben Energie für Herstellung, Verpackung und Transport auch Kosten. Hinzu kommt, dass organische Dünger weniger schnell ausgewaschen werden, weshalb nicht so oft nachgedüngt werden muss und die Grundwasserbelastung geringer gehalten werden kann.
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