Gut zu wissen

Welche Pfanne brauche ich wirklich?

Stand

Von Autor/in Diana Stier

Die Auswahl an Pfannen ist riesig, und gerade im Privathaushalt stellt sich oft die Frage: Brauche ich wirklich mehrere Pfannen, oder reicht eine aus? Und welche ist die richtige für mich? Welche Materialien werden angeboten, die ohne die sogenannten "Ewigkeitschemikalien" PTFE in den Beschichtungen hergestellt sind.

Eine Pfanne für alles? Geht das?

Prinzipiell ist es möglich, mit einer einzigen Pfanne viele verschiedene Gerichte zuzubereiten. Dafür sollte die Pfanne jedoch universell einsetzbar sein, das heißt: Sie sollte sowohl hitzebeständig sein (für scharfes Anbraten von Fleisch) als auch eine Beschichtung haben, die fettarmes Braten von empfindlichen Speisen wie Pfannkuchen oder Eiern ermöglicht. Eine gusseiserne oder hochwertige Edelstahlpfanne kann diese Ansprüche teilweise erfüllen, jedoch nicht vollständig vor allem, wenn Wert auf eine wirklich klebefreie Oberfläche für empfindliche Speisen gelegt wird.

Wann reicht eine einzige Pfanne?

  • Universelle Nutzung: Wenn im Haushalt nur gelegentlich gekocht wird und einfache Gerichte wie Gemüsepfannen, Fleisch oder Pasta üblich sind, kann eine hochwertige, beschichtete Pfanne ausreichen.
  • Kleine Haushalte: In kleinen Haushalten mit begrenztem Platz in der Küche kann eine multifunktionale Pfanne die beste Lösung sein.
  • Pflegeleicht und vielseitig: Pfannen mit Antihaftbeschichtung sind besonders einfach zu reinigen und eignen sich gut für Vielseitigkeit.

Allerdings gibt es Einschränkungen. Beschichtete Pfannen sind nicht ideal für sehr hohe Temperaturen (z. B. scharfes Anbraten von Steaks) und können bei intensiver Nutzung schneller verschleißen.

Wann sind zwei Pfannen sinnvoll?

Pfanne mit Küchen-Utensilien

Wer regelmäßig kocht, wird die Vorteile von zwei unterschiedlichen Pfannen schnell zu schätzen wissen. Hier sind einige Überlegungen, wann zwei Pfannen die bessere Wahl sind:

1. Beschichtete Pfanne für empfindliche Speisen

Eine Antihaftpfanne ist die perfekte Wahl für Gerichte, die schnell ankleben, wie Pfannkuchen, Eier, Omeletts oder Fisch. Diese Pfannen ermöglichen fettarmes Braten und sind einfach zu reinigen. Allerdings sind sie nicht ideal für hohe Temperaturen, da die Beschichtung beschädigt werden kann.

2. Unbeschichtete Pfanne für hohe Temperaturen

Für das scharfe Anbraten von Fleisch oder das Karamellisieren von Gemüse ist eine Pfanne ohne Beschichtung besser geeignet. Besonders Edelstahl- oder Gusseisenpfannen können hohe Temperaturen aushalten, was für die Bildung von Röstaromen wichtig ist. Sie sind langlebig und vielseitig einsetzbar, erfordern jedoch etwas Übung und Pflege (z. B. Einbrennen bei Gusseisen).

Empfohlene Kombination

Beschichtete Pfanne (z. B. Keramik oder PTFE-frei): Ideal für Pfannkuchen, Eier oder schonendes Braten.

Unbeschichtete Pfanne (z. B. Edelstahl oder Gusseisen): Perfekt für Fleisch, Röstaromen und hohe Hitze.

Achtung: Einige Hersteller bewerben Pfannen mit "Keramik beschichtet", obwohl sie nicht reine Keramik, sondern den Kunststoff PTFE mit Keramikpartikel-Beimischung verwenden. Wer eine fluorfreie Beschichtung wünscht, sollte sicherheitshalber bei beschichteten Pfannen, Kuchenformen, Waffeleisen, Brotbackautomaten und ähnlichem auf den Hinweis "PTFE-frei", "frei von PFAS" oder "Fluorfrei" achten. Die Aussagen "PFOA-frei", "PFOS-frei", "GenX-frei" schließen nur Einzelsubstanzen aus und weisen eher auf die Verwendung von Fluorchemikalien hin.

Keramische Beschichtungen auch Sol Gel Beschichtung genannt werben damit, dass sie PTFE und PFOA frei sind. Hier wird mit Hilfe eines chemischen Umwandlungsprozesses eine dünne Beschichtung auf Wasserbasis und Kieselsäure als gelartiges Produkt auf den Metallkern der Pfanne aufgetragen und anschließend getrocknet. Die Hersteller werben mit einer kratzfesten und hoch erhitzbaren Oberfläche, die für alle Bratvorgänge geeignet ist. Gleichzeitig soll sie unempfindlich gegen spitze Gegenstände sein.

Tatsächlich lässt die Anti Haft Wirkung im Dauergebrauch - unter hohen Temperaturen noch schneller- mit der Zeit nach und empfindliches Bratgut klebt dann fest. Die Pfanne sollte nicht trocken erhitzt werden und immer geeignetes, hoch erhitzbares Öl verwendet werden. Gerade bei Induktion ist besondere Vorsicht geboten, weil hier sehr schnell hohe Temperaturen erreicht werden. Die Beschichtung bekommt früher oder später mikrofeine Risse, in denen sich das Öl festsetzt und verharzt. Dann ist die Antihafteigenschaft verloren.

Spülen Sie die Pfanne immer erst nach dem Abkühlen am besten von Hand mit einem Schwamm und mildem Spülmittel oder weichen sie ein, sollte mal etwas anhaften. Nicht vom heißen Herd direkt unter kaltes Wasser halten! Achten Sie beim Aufbewahren darauf, nichts in das Pfanneninnere zu stellen, damit keine Kratzer entstehen.

Teflon, PFAS und PTFE: Was Sie wissen sollten

Was ist das Problem mit Teflon?

Teflon ist der Markenname für eine Antihaftbeschichtung, die Polytetrafluorethylen (PTFE) enthält. PTFE gehört zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Diese Chemikalien sind langlebig, wasser- und fettabweisend, was sie ideal für Kochgeschirr macht. Doch genau diese Eigenschaften stellen ein Problem dar:

1. Gesundheitliche Bedenken: Bei zu hohen Temperaturen (über 260 °C) können PTFE-Beschichtungen giftige Dämpfe freisetzen, die gesundheitsschädlich sein können. PFAS werden mit Umwelt- und Gesundheitsrisiken wie hormonellen Störungen, Leberschäden und erhöhtem Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

2. Umweltbelastung: PFAS sind schwer abbaubar und haben den Spitznamen Forever Chemicals. Sie reichern sich in der Umwelt an und wurden in Wasserquellen, Böden und sogar im menschlichen Körper nachgewiesen.

Welche Alternativen gibt es?

Keramik-Pfanne

Mittlerweile gibt es PFAS- und PTFE-freie Pfannen auf dem Markt, die sowohl umweltfreundlich als auch sicher sind. Hier einige empfehlenswerte Alternativen:

Keramikbeschichtete Pfannen: Inzwischen gibt es keramikbeschichete Pfannen die frei von PFAS und PTFE sind. Sie eignen sich gut für fettarmes Braten bei mittleren Temperaturen. Sie sind leicht zu reinigen und gesundheitlich unbedenklich, allerdings weniger langlebig als andere Materialien.

Gusseisenpfannen: Gusseisen ist vollständig frei von chemischen Beschichtungen und extrem langlebig. Sie eignen sich ideal für hohe Temperaturen, erfordern jedoch etwas Pflege (z. B. regelmäßiges Einölen).

Edelstahlpfannen: Edelstahl ist robust, langlebig und frei von bedenklichen Stoffen. Allerdings können Lebensmittel leichter anhaften, sodass etwas Übung erforderlich ist, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Titan- oder Emaille Pfannen: Diese Materialien bieten eine gute Antihaftwirkung ohne den Einsatz von PFAS. Sie sind ebenfalls umweltfreundlich und langlebig.

Tipps fürs richtige Fett:

Olivenöl in Pfanne

Die Wahl des Fettes hängt immer von der Temperatur ab, die in der Pfanne gebraucht wird:

  • Butter oder Margarine bis ca 160°C – das enthaltene Milcheiweiß verbrennt schnell
  • Öle, Fette und Butterschmalz bis zu ca 220°C, hier ist kein Wasser enthalten, geeignet für alle Pfannengericht bei mäßiger Temperatur
  • Bratöle die raffiniert sind wie Erdnussöl oder Rapsöl bis 280°C für scharfes anbraten
  • KEIN Olivenöl verwenden zum Anbraten. Olivenöl nur zum leichten andünsten von Fisch oder Gemüse oder am Ende des Bratvorgangs zum Abschmecken

Fazit: Pfannen sind eine Investition im Haushalt. Die richtige Wahl sorgt für mehr Spaß und weniger Frust beim Kochen! Expertin im

Römertopf, Gusseisen, Edelstahl und Co. Bräter und Töpfe zum Schmoren und Braten

Auch für den kleinen Haushalt lohnt sich die Anschaffung eines großen Schmortopfes, denn die Speisen, die hierin zubereitet werden, gelingen in einer größeren Menge einfach besser.

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