Die Direktion Innovationsmanagement und Digitale Transformation (IDT) umfasst die Hauptabteilung Strategie, Innovation und Change mit den Abteilungen Strategische Unternehmensentwicklung, Change-Management und dem Innovationslabor SWR X Lab sowie die Hauptabteilung Plattformen und Analytics mit den Abteilungen Medienforschung und Analytics, Audience Development, Distribution und Plattformen. Die IDT fördert programmliche und technische Innovation und baut gemeinsam mit den Redaktionen das nonlineare Angebot aus, um mehr junge Menschen zu erreichen. Bei tiefgreifenden Veränderungsprozessen im SWR unterstützt die IDT methodisch, um den SWR in einer digitalen Lebenswelt mit dynamisch verändernder Mediennutzung zukunftssicher aufzustellen.
Nonlineare Reichweite mehr als verdreifacht
Der SWR hat sich das Ziel gesetzt, mehr Menschen über nonlineare Angebote zu erreichen. 2023 versorgte der SWR 19 Prozent der Menschen täglich mit seinen Online-Angeboten. Damit hat der SWR die Online-Reichweite seit 2019 mehr als verdreifacht und lag damit deutlich über dem selbst gesteckten Zielwert. Die Anstrengungen, neue und jüngere Zielgruppen zu erreichen, zahlen sich aus. Zudem blieben die Kernwerte zu Image und Vertrauen stabil: 78 Prozent der Menschen im Südwesten vertrauen dem SWR. 82 Prozent sagen, der SWR ist glaubwürdig. Für 78 Prozent der Menschen im Südwesten ist der SWR ein Stück Heimat.
Erfolgreicher Launch des „Tatort-Games“
Der SWR hat dabei mit neuen, innovativen digitalen Produkten und Services neue Zielgruppen erschlossen. So hat der SWR parallel zum TV-Tatort am 18. Juni im Ersten das „Tatort“-Game „Flow“ veröffentlicht. Der „Tatort“ wird damit auch für jüngere Altersgruppen erlebbar. Die Spielenden schlüpfen in die Ermittler-Rolle und lösen im virtuellen Gespräch mit den Stuttgarter Tatort-Kommissaren einen spannenden Mordfall. Technisch wird dies durch einen KI-basierten Chatbot ermöglicht. Ein zweiter Fall ist in Planung.
Zukunftsreport „ÜberMorgen“
Die Strategische Unternehmensentwicklung hat einen Zukunftsreport für den SWR erarbeitet, der sich mit kommenden Herausforderungen beschäftigt. Dafür wurden internationale Trends und Entwicklungen am Medienmarkt untersucht, Gespräche mit externen Expertinnen und Experten sowie Mitarbeitenden geführt und Zukunftsszenarien skizziert. Daraus leiten Redaktionen in Workshops Maßnahmen ab, um sich frühzeitig für künftige Medienentwicklungen zu wappnen.
Start der KI-Testphase
Für den SWR ist der Umgang mit KI und die Einschätzung der Möglichkeiten ein essenzielles Thema. Deshalb wurde eine „Koordinierungsstelle KI“ – bestehend aus Multimedialer Chefredaktion, Direktion Technik und Produktion und IDT – eingerichtet. Die Kolleg:innen beobachten die Entwicklungen am Markt und vernetzen sich innerhalb der ARD und European Broadcasting Union (EBU). In einer Testphase wurden gezielt Tools und Anwendungsbereiche geprüft. Erste KI-Tools werden bereits erfolgreich im SWR eingesetzt – unter strenger Kontrolle durch die beteiligten Redaktionen.
Entwicklung des ARD-Twitch-Kanals
Seit 2022 ist die ARD auf Twitch vertreten, seit 2023 ist der SWR mit dem Debatten-Format „MixTalk“ auf dem ARD-Twitch-Kanal aktiv. Jede Woche sprechen Gäste und Community etwa zwei Stunden live zu einem kontroversen Thema und teilen ihre Meinungen und Erfahrungen. Das ARD Partnermanagement Social Media, angesiedelt im SWR, übernimmt die Koordination des Kanals, berät interessierte Redaktionen und unterstützt bei der Weiterentwicklung von Formaten. Durch das Engagement auf Drittplattformen können Ziel- und Altersgruppen, die der SWR bislang unterdurchschnittlich erreicht, gezielt angesprochen werden, um sie auf eigene Plattformen aufmerksam zu machen und langfristig an die Angebote und Inhalte des SWR zu binden.
Jahresbilanz Community Management
Der zentrale Community Management-Desk betreut auf Social Media ausgewählte Formate und Marken im SWR und hat 2023 insgesamt 1,97 Millionen Kommentare moderiert. Die Mitarbeitenden sind zuständig für 21 Social-Media-Präsenzen von acht Marken bzw. Formaten. Während der ARD-Vorsitzzeit kommen noch die Kanäle der ARD-Kommunikation hinzu, die der Desk in Randzeiten (Wochenende und Feiertage) betreut.
Konsolidierung des ARD Social Media-Portfolios
In einem ARD-Team aus Social Media-Expert:innen haben IDT-Mitarbeitende die Konsolidierung des Social Media-Portfolios der ARD vorangetrieben. Durch die Bündelung von Inhalten auf erfolgreichen Social Media-Accounts – etwa „tagesschau“ und „Weltspiegel“ für Auslandsthemen – und konsequenter Erfolgskontrolle wurde das Portfolio von 800 auf 650 Angebote verschlankt. Dies ohne Reichweitenverluste und obwohl bei aufstrebenden Plattformen wie TikTok neue Accounts hinzukamen. Um das Portfolio künftig für angestrebte Zielgruppen auf den richtigen Plattformen weiterzuentwickeln, formulierten die Beteiligten Leitlinien und Workflows.