Digitale Produkte der ARD
Im vergangenen Jahr hat die ARD ihr digitales Portfolio weiter ausgebaut. Dabei standen die inhaltliche Stärkung der digitalen Angebote, der technische Ausbau und die Steigerung der Nutzerzufriedenheit besonders im Fokus. Verbindlichkeit in der Umsetzung gemeinsamer Strategien – auch bei den Landesrundfunkanstalten – und das Zusammenspiel zwischen Inhalt, User-Experience und Technologie ist der Schlüssel zum Erfolg und Grundvoraussetzung der digitalen Erneuerung der ARD.
2022 war geprägt von den Arbeiten am ARD-ZDF-Streaming-Netzwerk, mit dem die Streaming-Angebote ihr Inhaltsportfolio miteinander verknüpfen und für Synergien, gesteigerte Nutzung unter Wahrung der publizistischen Vielfalt sorgen. Diese Zusammenarbeit wird vor allem Vorteile für die Nutzenden bringen und zeigt die Chancen der Zusammenarbeit.
ARD Online hat 2022 das Telemedienänderungskonzept (TMÄK) im Rahmen des 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrages (RÄStV) vorgelegt. Es wurde vom Rundfunkrat des SWR genehmigt und von der Rechtsaufsicht freigegeben.
ARD Mediathek
Die ARD Mediathek ist die zentrale Video-Plattform der ARD: Mit über 2 Millionen Nutzerinnen und Nutzern täglich ist sie das erfolgreichste Streamingportal aus Deutschland. Die Zahl der täglichen Videoabrufe ist von 5,7 Millionen (2021) auf 6,4 Millionen (2022) gestiegen. Web- und App-Versionen der ARD Mediathek haben 2022 insgesamt rund 1,3 Milliarden Visits und knapp 2,2 Milliarden Wiedergaben verzeichnet.
Im Jahr 2022 hat die ARD Mediathek Funktionen und Features ausgebaut. Die Channels von KiKA und 3Sat erweitern das Portfolio beträchtlich. Um den Nutzen der ARD Mediathek zu steigern, bieten individuelle Empfehlungen den Usern weitere Inhalte an. Die Regionalisierung der Plattform wurde auf der Startseite durch die Option „Meine Region“ gestärkt. Ebenfalls auf der Startseite erlaubt eine neue Navigation den leichten Zugang zu thematischen Welten wie Serien, Dokumentationen, Wissen und Kultur.
Zu den Verbesserungen gehört auch die Neugestaltung der Sendungsseiten, die eine Abbildung von seriellen Formaten optimiert hat. Ein wesentlicher Meilenstein war vor der Fußball-WM der Herren 2022 die Integration des ARD-Players mit ereignisbasierten Sprungmarken und der Offline-Verfügbarkeit der Inhalte über die App. Bei den Social-Media-Kanälen wurden auf YouTube 33 Millionen Aufrufe gezählt, auf Facebook 38 Millionen und auf Instagram mehr als 26 Millionen. Diese Kanäle werden zur Gewinnung von Usern und zur Hinführung auf die ARD Mediathek eingesetzt.
ARD Audiothek
Die ARD Audiothek hat 2022 in allen Bereichen einen großen Sprung gemacht. Das hat sich auch in den Zahlen niedergeschlagen: Die Wiedergaben stiegen um über 28 Prozent auf rund 86 Millionen.
In der Produktentwicklung wurde besonders die Personalisierung vorangetrieben: Angemeldete Nutzende erhalten Empfehlungen auf Basis ihres Hörverhaltens. Der eigene Lieblingssender kann gespeichert werden, alle Regionalstreams und Webchannels der ARD sind integriert.
Die Audiothek hat darüber hinaus neue Ausspielwege erschlossen und ist nun mit einer eigenen HbbTV-Applikation auf Big Screens sowie auf dem Android Automotive-basierten Car Entertainment System von Harman vertreten.
Exklusive Formate wie „Kalk & Welk“ haben nicht nur neues Publikum in die Audiothek gebracht, sondern jede Woche aufs Neue sehr hohe Abrufzahlen (mehr als eine Million zwischen September und Dezember 22) erzielt. Mit „Streitkräfte und Strategien“, „Was nun, Herr General“ sowie „Alles ist anders“ präsentierte die ARD Audiothek drei starke Formate, die sich intensiv mit dem Krieg gegen die Ukraine intensiv beschäftigten. Weiterhin wurde der Fiction-Bereich mit Kriminalhörspielen ausgebaut, neue Formate aus dem jüngeren Segment („Lost in Neulich“, „Erdsee“, „Morland“) konnten neue Zielgruppen für die Audiothek gewinnen.