2020 war ein entscheidendes Jahr für die Weiterentwicklung der digitalen Angebote der ARD. Die Hauptabteilung ARD Online leistete dazu einen wichtigen Beitrag. Mit der Umsetzung der ARD Digitalagenda, mit der Geschäftsführung des ARD Digitalboards sowie eindrücklichen Steigerungen der Nutzungszahlen der ARD Mediathek um 99 Prozent und der ARD Audiothek um 132 Prozent trug ARD Online wesentlich zum Erfolg der digitalen ARD bei. Und das unter herausfordernden Bedingungen: Die HA ARD Online war wie so viele Einheiten des SWR unmittelbar von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen – sowohl inhaltlich bei der Kuratierung der Angebote als auch in der Arbeitsorganisation im Homeoffice, die in ein SWR Pilotprojekt für mobiles Arbeiten und New Work mündete.
ARD Digitalagenda
Den Intendantinnen und Intendanten wurden Anfang 2020 die Handlungsfelder und Initiativen der ARD Digitalagenda vorgestellt. Auf dieser Basis wurden Aufgabenbereiche und Zielsetzungen geschärft und nach und nach die ersten Ergebnisse präsentiert. Größtenteils beruhen diese auf der dezentralen Aktivierung des gesamten ARD-Verbunds für die gemeinsame Agenda und wurden möglich durch Steuerung und Reporting im Projektmanagement bei ARD Online.
Unter den wichtigsten Ergebnissen der Digitalagenda sind die Neu-Aufstellung der Teams der Big Five, die transparente Festlegung von Erfolgsindikatoren der Big Five, eine große Zielgruppenstudie und die Erweiterung der Mediathek um Themenwelten. Weitere Meilensteine waren die neuen Leitlinien für die Platzierung von Content auf Social Media, die Erarbeitung von übergreifenden User Journeys, die Strategie zur Personalisierung der ARD-Angebote sowie die Abstimmung der neuen Distributions- und Plattformstrategie. Weiterhin wurden 2020 erhebliche Fortschritte bei der gemeinsamen Aufstellung der technologischen Basis der ARD sowie Verbesserungen der Streaming-Qualität erzielt. Wesentliche Neuerungen waren zudem die Integration der European Collection und der neuen Partner-Channels von funk und ARTE in der ARD Mediathek.
ARD Mediathek
Im Jahr 2020 konnten die Nutzungszahlen deutlich gesteigert werden: Im Januar 2021 verzeichnete die ARD Mediathek für die zurückliegenden zwölf Monate 1,4 Milliarden Abrufe – eine Steigerung von 99 Prozent, eine Verdoppelung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Inhaltlich war die erste Jahreshälfte klar von Corona dominiert. Die Redaktion reagierte mit eigenen Themenschwerpunkten sowie gesonderten Angeboten für Home-Schooling und Kinderunterhaltung auf die Pandemie. Der sogenannte „Corona-Effekt“ konnte in nachhaltige und fortdauernde Nutzung der Plattform konvertiert werden. Die Nutzung der Mediathek ist über die ersten Spitzen im März und April 2020 weit hinausgewachsen.
Das inhaltliche Angebot der ARD Mediathek wurde durch die Integration der „European Collection“ mit Beiträgen aus vielen europäischen Ländern erweitert und im Oktober mit dem funk-Channel für jüngere Zielgruppen ergänzt. Zugleich wurden die Partnerkanäle der Rundfunkanstalten und Gemeinschaftseinrichtungen weiter gestärkt. Das inhaltliche Portfolio wird seit 2020 durch eigene Themenwelten, unter anderem Kinder & Familie, Sport, Kultur, Geschichte und Wissen inhaltlich bereichert.
Auf technischer Seite wurde unter anderem das ARD-Login auf allen Clients eingeführt und ermöglicht nun ein komfortables Weiterschauen über verschiedene Endgeräte hinweg. Außerdem wurde die wechselseitige Anmeldung mit einem ARD- oder ZDF-Konto in das jeweilige öffentlich-rechtliche Partnerangebot umgesetzt.
ARD Audiothek
In der ARD Audiothek nahm im November 2020 Thomas Müller seine Tätigkeit als Channel-Manager auf. Wie in der ARD Mediathek wurde für die ARD Audiothek ein Login mit Sync-Funktion umgesetzt. Mit dieser Funktion können Inhalte geräteübergreifend weitergehört werden und in individuellen Listen hinterlegt werden. Die ARD Audiothek kann seit vergangenem Jahr zudem auf Fahrzeug-Interfaces von Android Automotive und Apple Car Play genutzt werden.
Umbau und Release der neuen ARD.de
Die Startseite ARD.de wurde von einem publizistisch-orientierten Angebot konsequent zu einem zentralen Vernetzungsangebot umgebaut, über das Nutzerinnen und Nutzer in die digitale Welt der Big-Five-Angebote in der ARD gelangen. Als Eingangstor bietet ARD.de niederschwellige Zugänge zu den Angeboten von ARD Mediathek und ARD Audiothek, Tagesschau, Sportschau und KiKA. Zugleich wurde 2020 die Unternehmensseite „Die ARD“ komplett neu umgesetzt.