Südwest 3, das Dritte Fernsehprogramm von SDR, SWF und SR, entsteht und bietet Information und Unterhaltung für die Regionen. Der SWF sendet sein erstes Hörfunkprogramm in Stereo und gehört damit zu den technischen Vorreitern. Das neue SDR-Fernsehstudio in Stuttgart wird gebaut und der Schriftsteller Samuel Beckett inszeniert dort eines seiner Stücke.
Der SWF ist mit seinen Familienserien wie „Alle meine Tiere“ und „Der Forellenhof“ erfolgreich. Und SWF3 startet mit der legendären Jugendsendung „Pop-Shop“.
1961
1. Januar
Der Hessische Rundfunk scheidet aus der gemeinschaftlichen Sendung „Abendschau“ aus. SDR und SWF produzieren die Regionalsendung nun im täglichen Wechsel (außer sonntags).
SWR Retro: Die „Abendschau“ in der ARD Mediathek
1962
5. Mai
Die Sendung „Der Koch-Klub“ unter der Leitung von Horst Scharfenberg startet im SWF. Ungewöhnlich für die damalige Zeit: die Vorstellung eines Männer-Kochklubs.
1. Oktober
Die SDR-Hörfunkprogramme werden reformiert: Das über Mittelwelle ausgestrahlte erste Programm wird zum Informations- und Unterhaltungsprogramm, das zweite, über UKW verbreitete Programm, berücksichtigt besonders Bildung und Kultur.
26. Oktober
Start der ersten SWF-Familienserie „Alle meine Tiere“ mit Gustav Knuth.
1963
1. April
Das Regionalprogramm des SWF-Fernsehens wird umstrukturiert: Ein drittes Fernsehprogramm mit regionalem Bezug für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wird vom Rundfunkrat genehmigt.
1964
1. Januar
Ernest Bour übernimmt als Nachfolger des im Dezember 1962 verstorbenen Hans Rosbaud die Leitung des Orchesters als neuer Chefdirigent.
29. April
Der SWF in Baden-Baden ist Gastgeber einer dreitägigen Korrespondententagung der ARD mit ca. 50 Teilnehmern. Die damaligen Auslandskorrespondenten tauschen sich untereinander und mit Kollegen der Heimatredaktionen aus.
2. August
Der SWF überträgt mit großem technischem Aufwand den „Großen Preis von Deutschland“ vom Nürburgring: 19 Kameras decken fast lückenlos die gesamte Strecke ab.
3. August
Der SWF beginnt mit der Ausstrahlung eines dritten Hörfunkprogramms, es besteht hauptsächlich aus Sendungen für Gastarbeiter und dem Schulfunk.
1965
31. Januar
Das erste Hörfunkprogramm des SWF wird über 15 UKW-Sender in Stereo ausgestrahlt. Der SWF zählt damit zu den Vorreitern unter den westdeutschen Rundfunkanstalten.
20. Februar
Die Aufsichtsgremien des SWF wählen Helmut Hammerschmidt als Nachfolger von Friedrich Bischoff zum Intendanten.
15. März
Die erste Sendung kommt aus dem neuen SDR-Fernsehstudio im Park der Villa Berg.
29. September
Die Familienserie „Der Forellenhof“ von Autor Heinz Oskar Wuttig setzt die Erfolgsgeschichte der SWF-Fernsehunterhaltung fort.
1966
3. Januar
Die erste rheinland-pfälzische Abendschau „Blick ins Land“ aus Mainz wird ausgestrahlt.
13. April
Der irische Schriftsteller Samuel Beckett inszeniert sein Stück „He Joe“ im Stuttgarter Fernsehstudio. In dem Stück geht es um einen alten Mann (Deryk Mendel), in einem fast leeren Raum, der dem Flüstern einer weiblichen Stimme (Nancy Illig) lauscht, die ihm sein vertanes Leben vorhält.
1. April
Die „Abendschau“ für Baden-Württemberg wird nicht mehr im täglichen Wechsel, sondern gemeinsam von SDR und SWF in Stuttgart produziert.
25. April
Das politische Magazin „Report“ berichtet erstmals unter der Federführung des SWF aus Baden-Baden. Moderator ist Günter Gaus.
1967
5. Februar
Der SDR startet mit der Fernsehreihe „Cartoon – Ein Streifzug quer durch den gezeichneten Humor mit Loriot“ im Ersten Programm.
25. September
Die erste Farbsendung des SWF im Abendprogramm der ARD heißt „Folklore der Welt – Polen“.
14. Oktober
Die erste Farbsendung des SDR läuft in der ARD: „Lord Arthur Saviles Verbrechen“ nach Oscar Wilde.
1968
15. Mai
Die Reihe „Pro und Contra“ startet mit dem Thema „0,8 Promille“ in der ARD, moderiert von SDR-Chefredakteur Emil Obermann.
1969
5. April
Südwest 3 (S3), das gemeinsame Dritte Fernsehprogramm von SDR, SWF und SR, beginnt mit seinen Sendungen am Freitag, Samstag und Sonntag.
Juni
Willy Gaessler, der Stellvertreter von Hans Müller-Kray, übernimmt organisatorisch die Leitung des Sinfonieorchesters, was die Gestaltung der Konzertprogramme und die Auswahl und Verpflichtung von Gastdirigenten mit einschließt.
1970
1. Januar
Eine neue SWF-Hörfunkprogrammstruktur tritt in Kraft: SWF1 bleibt Familienprogramm, SWF2 ein Kulturprogramm und SWF3 startet um die Mittagszeit die Jugendsendung „Pop-Shop“. Moderatoren sind Walther Krause, Karl-Heinz Kögel, Guido Schneider und Frank Laufenberg.
13. Januar
Start der Reihe „Sterns Stunde“. Der Journalist und Filmemacher Horst Stern will mit seinen Dokumentationen eine neue Sicht auf die Natur und Tiere zeigen.
19. Januar
Die „Michel-Kommission“ stellt ihren Bericht fertig. Unter der Leitung von Ministerialdirektor Elmar Michel hatte sie im Auftrag der Regierungen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland die wirtschaftlich günstigsten Möglichkeiten für die Zukunft von SWF, SDR und SR untersucht. Keines der vorgeschlagenen Zukunftsmodelle kann sich durchsetzen, daher einigt man sich auf eine enge Kooperation.
April
Michael Gielen und Karl Münchinger werden für eine regelmäßige Zusammenarbeit als Gastdirigenten des Sinfonieorchesters des SDR gewonnen. Die geplante Verpflichtung von Gielen als neuem Chefdirigenten scheitert am Widerstand des Orchesters.