Rund um den 23. Mai 2023 setzt der SWR auf allen Kanälen einen Fokus auf die Vielfalt im Südwesten – und schaut dabei auf Jung und Alt
Der SWR bricht mit dem jährlichen Diversity Tag eine Lanze für Vielfalt. Und bringt Themen, die gesellschaftspolitisch eine Rolle spielen, in seine Programme. Zum diesjährigen Diversity Tag am 23. Mai 2023 fragen die Programmmacher:innen nach den Chancen von Diversität, beleuchten den gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema, stellen neue Ansätze vor und lassen Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Damit setzt der SWR ein Zeichen im Sinne der „Charta der Vielfalt“ – online in der ARD Audio- und Mediathek, auf Youtube, Facebook und Instagram, im Fernsehen und im Hörfunk.
„Drags of Monnem: Mannheim König:innen ungeschminkt“
Der Diversity Tag 2023 fragt, wie Menschen gut zusammenleben und voneinander profitieren können – bei unterschiedlicher Herkunft, kultureller und sexueller Orientierung sowie auch über Altersgrenzen hinweg. Einen Schwerpunkt bildet die fünfteilige SWR Doku-Serie „Drags of Monnem: Mannheims König:innen ungeschminkt“, die am Abend des Diversity Tages um 22:30 Uhr mit drei Folgen im SWR Fernsehen startet. Im Mittelpunkt stehen fünf Dragqueens und ein Dragking. Es geht um Glamour, Make-up, Pomp und Party – und der ganz normale Alltag dahinter. Alle Protagonist:innen zeigen ihr Leben zwischen großer Maskerade und Menschsein in der ARD Mediathek, im SWR Fernsehen, im SWR Doku-Youtube-Kanal, auf Facebook und Instagram.
„Wie Gott uns schuf“ im SWR Fernsehen
Den Auftakt zum Diversity Tag im SWR Fernsehen macht schon am Sonntag, 21. Mai 2023 um 9:30 Uhr die Doku „Wie Gott uns schuf – Coming-out in der katholischen Kirche“: 100 Gläubige im Dienst der katholischen Kirche, die queer sind, outen sich. In dieser Dokumentation wagen sie gemeinsam den Schritt an die Öffentlichkeit. Sie erzählen vom Kampf um ihre Kirche. Priester, Ordensbrüder, Bistums-Mitarbeitende, Religionslehrer, Kindergärtnerinnen und andere berichten in der ergänzenden Interview-Serie „Wie Gott uns schuf – nachgefragt“ um 10:30 Uhr einzeln von ihren Erfahrungen als queere Menschen in der katholischen Kirche. In der Nacht auf den 23. Mai werden die Interviews um 00:00 Uhr und die Doku um 00:30 Uhr wiederholt.
Der Diversity Tag bei „ARD-Buffet“ und „Kaffee oder Tee“
Am 23. Mai ab 12:15 Uhr beantwortet das „ARD-Buffet“ im Ersten gemeinsam mit Rechtsanwalt Kay Rodegra drängende Fragen rund um das Thema Altersdiskriminierung: Warum sind Versicherungen für Senioren so teuer? Welche Rechte haben Ältere, wenn sie mobil eingeschränkt sind? Zu Gast in der Live-Sendung „Kaffee oder Tee“ im SWR Fernsehen am 23. Mai um 16:05 Uhr sind Pyper Sky und Miss Onyx von der Dragqueen-Gruppe Queens of Mannheim. Außerdem wird die aus China stammende Köchin und Kochbuchautorin Qin Xie live im Studio kochen.
Vielfalt digital
Am Diversity Tag wird der Instagram-Kanal „SWR Heimat“ zusammen mit „migratöchter“, dem Instagram-Format des SWR für junge Frauen mit Einwanderungsgeschichte, über die 41 Jahre alte alleinerziehende Hava aus Mainz berichten. Sie hat nach der Geburt von drei Kindern den Wiedereinstieg in die Berufswelt geschafft und ist nun als Straßenbahnfahrerin in Mainz unterwegs. Sie gehört zu den wenigen Frauen, die diesen Beruf ausüben.
Vielfalt im Hörfunk schon ab 17. Mai
Auch im Hörfunk startet der Fokus auf Vielfalt schon kurz vor dem Diversity Tag, am Mittwoch, den 17. Mai. Die Radiowelle „SWR Aktuell“ sendet bei „SWR Aktuell Mondial“ einen Beitrag zu Diversität und Diskriminierung: „Antisemitismus und Antiziganismus in Deutschland – Parallelen und Unterschiede.“ Denn sowohl Jüdinnen und Juden als auch Sinti und Roma werden seit Jahrhunderten in Europa diskriminiert. Darüber sprechen Miriam Staber und Claudia Bathe mit der Sinteza Verena Lehmann und dem jüdischen Deutsch-Amerikaner David Holinstat. Die beiden erzählen, wie verbreitet Antiziganismus und Antisemitismus in Deutschland sind, welche Parallelen und welche Unterschiede es gibt – und was sie trotz allem hoffnungsvoll stimmt.
Am Donnerstag, 18. Mai geht es bei „SWR1 Feiertagmorgen“ von 6 bis 10 Uhr in „Schutzlos – Gewalt gegen queere Menschen nimmt zu“ um den Angriff in Fellbach auf zwei junge Männer, die vom Stuttgarter Christopher Street Day 2022 nach Hause fuhren. Am Sonntag, 21. Mai ist in „SWR1 Sonntagmorgen“ die Situation migrantischer Senior:innen in Pflegeheimen Thema. Viele Menschen mit Migrationsgeschichte tun sich schwer, ihre Angehörigen in ein herkömmliches Pflegeheim in Deutschland zu geben. Daher gibt es im Stuttgarter Raum eine „Kultursensible Pflege-WG für türkischsprachige Senior:innen als Zukunftsmodell“. „SWR2 Glauben“ schaut am 21. Mai um 12:05 Uhr auf Pflegekräfte. Sie werden oft im Ausland angeworben, bleiben aber meist nicht lange in Deutschland. Das liegt an der deutschen Bürokratie, aber auch an interkulturellen und -religiösen Gegensätzen.
Im Fokus steht das Miteinander von Jung und Alt
„SWR2 Wissen“ wirft am 23. Mai um 8:30 Uhr einen Blick auf das japanische Gesellschaftsmodell, das Altersarbeit mit gesellschaftlicher Teilhabe zu verknüpfen versucht. In der Sendung „Arbeit bis ins hohe Alter – Wie Japan auf die demografische Wende reagiert“ wird das Regierungsmotto der „100-jährigen Gesellschaft“ vorgestellt: Jeder Japaner, jede Japanerin soll lebenslang aktiv bleiben. Das Konzept der lebenslangen Beschäftigung reicht sogar bis in die Altersheime hinein. Weitere Reportagen, Features und Gesprächssendungen von SWR2 beschäftigen sich am 23. Mai beispielsweise mit einem erfolgreichen Leben trotz starker körperlicher Einschränkungen („SWR2 Leben“), der digitalen Ausgrenzung von Senior:innen („SWR2 am Morgen“) oder den Erfahrungen der Gruppe Queer Cheer als einer der ersten queeren Communitys in der Jazz-Szene („SWR2 Treffpunkt Klassik“).
SWR1 Baden-Württemberg befasst sich am 23. Mai mehrfach mit dem Thema Altersvielfalt, vor allem in der Musik. In der Sendung „SWR1 Leute“ sind unter anderen Liedermacher Erich Schmeckenbecher sowie die Sängerin und Liedermacherin Laura Braun zu Gast. Mit Queen, Police, Udo Lindenberg & Co geht es zudem um Jüngere und Ältere mit gemeinsamen Bands und Projekten in der Pop- und Rockmusik. Abends ab 20 Uhr wird die Band „Hohenloher Lieblinge“ interviewt, in der sich junge und alte Musiker immer wieder neu zusammenfinden.
SWR1 Rheinland-Pfalz beschäftigt sich am Diversity Tag unter anderem mit der Frage, warum wir mit zunehmender Lebenserfahrung immer zufriedener werden – das behauptet zumindest die Glücksforschung. Wie das Leben im Alter aussieht, werden Hörer:innen berichten. Ein weiterer Schwerpunkt ist das manchmal schwierige, aber auch erfüllende Verhältnis zwischen den Generationen. Dabei wird unter anderem ein junger Digitalbotschafter vorgestellt, der in einem Mehrgenerationenhaus in Saarburg die digitale Welt erklärt. Aber auch Jungwinzer:innen an der Mosel, die das Geschäft der „Alten“ übernehmen und dabei auf ein Mit- statt ein Gegeneinander setzen.
Auch SWR4 Baden-Württemberg plant am 23. Mai einen Schwerpunkt-Tag zum Thema. Am Morgen zwischen 6 und 10 Uhr läuft der Beitrag: „Jung und Alt machen gemeinsam Musik – ein Beispiel aus dem Land“. Am Vormittag (10 bis 14 Uhr) Uhr folgt ein Experten-Interview über das Phänomen der Altersdiskriminierung. Auch die SWR4 Hörer:innen sollen bei diesem Thema zu Wort kommen.
SWR4 Rheinland-Pfalz berichtet im Laufe des Diversity Tages in mehreren Beiträgen zum Thema Alter. Gefragt wird zum Beispiel: „Fahrradfahren, ÖPNV nutzen, aufs Auto verzichten: Wie gut funktioniert das für Ältere? Und was muss noch passieren, damit das besser klappt?“ Außerdem hat „Insta-Oma Rosi aus Mainz“ ihren Auftritt: Sie lebt seit fast 90 Jahren in Mainz und zeigt Instagram-User:innen, wie es in der Stadt früher war und gibt der jüngeren Generation Tipps, unterstützt von ihren Enkelinnen. Sehr aktive „Omas for Future“ gibt es auch in Bad Kreuznach. Sie sorgen sich um die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder und überlegen sich immer wieder neue Aktionen.
Auch SWR3 setzt am Diversity Tag hörbare Zeichen. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf dem Vielfaltsaspekt „Alter“. In der „SWR3 Morningshow“ zwischen 5 und 10 Uhr geht es beispielsweise um Altersunterschiede in der Popmusik. Dabei werden „Generationen-Duette“ im Radio vorgestellt, bei denen sich etablierte Popstars mit jüngeren Künstler:innen zusammengetan haben. Gemeinsame Hits hatten zuletzt zum Beispiel Panikrocker Udo Lindenberg und Deutsch-Rapper Apache 207, Poplegende Elton John und Superstar Dua Lipa oder das Mama-Tochter-Gespann aus Pink und Willow Sage Hart.
Ein „DASDING Spezial“ macht am 23. Mai zwischen 6 und 23 Uhr in Radio und online Randständigkeit durch unsichtbare Krankheitsbilder zum Thema. Menschen mit häufig psychischen Krankheiten werden in Porträts vorgestellt und gefragt: Wie fühlen sie sich in der Gesellschaft wahrgenommen, respektiert und akzeptiert? Außerdem geht es um Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen.
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