Vor 30 Jahren, am 24. August 1991, erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit. Doch der junge Staat ist zerbrechlich. Das Land befindet sich seit 2014 im Krieg. Russland erhebt mit der Annexion der Krim Ansprüche auf Teile des Staatsgebiets.
Das Territorium der heutigen Ukraine war immer wieder Verhandlungsmasse großer Nachbarstaaten. Erst mit der Unabhängigkeit hat auch eine unabhängige Geschichtsschreibung der Ukraine begonnen, die ein Verständnis für die nationale Identität fördern will, politisch aber sehr umstritten ist.
Ukraine: aktuelle Beiträge
Diskussion Die Macht des Stärkeren – Wie stabil ist das internationale Recht?
Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts für Benjamin Netanyahu hat eine heftige Debatte ausgelöst. Sie gipfelt in der Frage: müsste Deutschland den israelischen Premier auf deutschem Boden verhaften und dem Gericht übergeben? Oder gelten für Israel aus Gründen der deutschen Staatsräson andere Maßstäbe als etwa für den Angriffskrieger Wladimir Putin? Ist das Bekenntnis zu einer regelbasierten internationalen Ordnung eine Farce, wenn zwischen den Staaten die Macht des Stärkeren ungehindert wirkt? Claus Heinrich diskutiert mit Prof. Dr. Kai Ambos - Straf- und Völkerrechtler, Universität Göttingen und Richter Kosovo Specialist Chambers, Den Haag,
Peter Rásonyi - Auslandschef Neue Zürcher Zeitung, Andreas Zumach - Journalist, Berlin
Karl Schlögel erhält Gerda-Henkel-Preis Deutschland muss Klarheit gewinnen: Putin meint es wirklich ernst
Osteuropa-Historiker Karl Schlögel erhält den mit 100.000 Euro dotierten Gerda-Henkel-Preis. Das Thema seiner Preisrede: „Wie man lernt, sein Russlandbild neu zusammenzusetzen.“
Buchkritik Francesca Melandri – Kalte Füße
Kann Geschichte sich wiederholen? In ihrem Buch „Kalte Füße“ beantwortet Francesca Melandri diese Frage mit „Ja“. Melandris Buch ist ein dramatisches Zwiegespräch mit dem Vater und eine kluge Abrechnung mit der russlandfreundlichen Linken in Italien.
Rezension von Brigitte Neumann
Literatur
Omer Bartov Anatomie eines Genozids. Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz
Omer Bartovs historische Nahaufnahme der Stadt Buczacz in der heutigen Ukraine ist eine eindrucksvolle Studie über die ehemals multiethnische, osteuropäische Grenzregion und ein wichtiger Beitrag zur Holocaustforschung.
Rezension von Conrad Lay.
Aus dem amerikanischen Englisch von Anselm Bühling.
Suhrkamp Verlag, Jüdischer Verlag, 486 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-633-54309-0