Infektionen durch Sex mit Syphilis- oder Tripper-Bakterien oder Chlamydien werden oft nicht erkannt und unbemerkt weitergegeben, weil sich die wenigsten Menschen regelmäßig testen lassen. Dabei können sie neben Schmerzen Unfruchtbarkeit zur Folge haben – auch bei Männern.
Trotz Aufklärungskampagnen in Schulen und an Litfaßsäulen steigt die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland und in der EU. Schneller Sex durch Dating-Apps und ein Gefühl von falscher Sicherheit, weil es ja Medikamente gibt, sind die Ursachen.
Geschlechtskrankheiten Mehr Fälle von Syphilis und Tripper in Rheinland-Pfalz
Seit Jahren infizieren sich immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz mit Syphilis und Tripper. Bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen hingegen bleibt die Zahl der Ansteckungen stabil oder ist rückläufig. Woran liegt das?
Syphilis und Hepatitis B Warum diese Geschlechtskrankheiten stark auf dem Vormarsch sind
Wenn es im Hals kratzt, machen sich viele Menschen einen Tee oder gehen zum Arzt um sich Medikamente verschreiben zu lassen. Wenn es aber um Jucken oder Brennen in der Intimzone geht, hindern Schamgefühle die Betroffenen oft, sich Hilfe zu holen. Dabei nehmen die Fälle der Geschlechtskrankheiten Syphilis und Hepatitis B stark zu, wie die Deutsche STI-Gesellschaft mitgeteilt hat. In den vergangenen 20 Jahren hätten sich die Fälle von Syphilis in Deutschland verzehnfacht - auf mehr als 8.300 Fälle im letzten Jahr. Einen noch stärkeren Anstieg verzeichnet das Robert Koch-Institut bei Hepatitis B: 2022 waren es in Deutschland mehr als 16.600 Infektionen, knapp zehn Jahre vorher noch gut 700 Fälle. "Der starke Anstieg der Geschlechtskrankheiten hat viele Gründe", sagte Norbert Brockmeyer, der Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft, in SWR Aktuell. Durch das Internet seien sexuelle Kontakte viel schneller geknüpft und auch die Zuwanderung trage zur Verbreitung bei.
Warum Sexualität wieder auf dem Weg zum Tabuthema ist und wie man sich vor diesen Krankheiten schützen kann, klärt SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler mit Norbert Brockmeyer.