USA starten "Krieg gegen den Terror"
Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 greifen die USA wenige Wochen später im Oktober Stellungen der Taliban in Afghanistan an. Es ist der Beginn des sogenannten "Krieg gegen den Terror". Und für den fordert die US-amerikanische Regierung internationale Unterstützung an – unter anderem von Deutschland.
Der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder (SPD) beschert diese Bitte eine Regierungskrise. Einige Abgeordnete vor allem der Grünen sind gegen einen Militäreinsatz der Bundeswehr in Afghanistan und wollen sich bei einer Abstimmung im Bundestag verweigern. In den folgenden Wochen wird auf politischer Ebene hitzig über das Für und Wider des Einsatzes diskutiert.
Bundeskanzler Gerhard Schröder macht am 6. November 2001 die Bitte der US-Regierung öffentlich und erinnert an sein Versprechen, stets zu den USA zu stehen.
Gerhard Schröder stellt die Vertrauensfrage
Bundeskanzler Gerhard Schröder knüpft die Frage, ob sich Deutschland an der US-Operation „Enduring Freedom“ in Afghanistan beteiligen soll, an die Vertrauensfrage. Am 16. November 2001 erhält er im Parlament eine knappe Mehrheit der Stimmen.
Einige Wochen später, am 22. Dezember 2001, beschließt der Bundestag, dass sich deutsche Truppen außerdem beteiligen sollen an der ISAF Friedensmission der Vereinten Nationen in Afghanistan. Dafür bekommt die Regierung eine deutliche Koalitionsmehrheit.
Quelle: SWR1 Tagesthema
Afghanistan
7.10.2001 Afghanistan-Krieg beginnt durch Angriffe von USA und Großbritannien
Am 7. Oktober 2001 greifen die USA zusammen mit Großbritannien Afghanistan an. Die Nachrichten fassen die ersten Reaktionen zusammen. Kurz darauf meldet sich al-Qaida-Anführer Osama bin Laden mit einem Video und droht den USA.
In einem weiteren Bericht deutet Bundeskanzler Gerhard Schröder an, dass sich auch die Bundeswehr im weiteren Verlauf in Afghanistan engagieren wird. | swr2.de/archivradio
26.7.2010 WikiLeaks: Die Afghanistan-Kriegsdokumente
26.7.2010 | Drei Monate nach dem brisanten Irak-Video gelingt WikiLeaks im Juli 2010 der nächste große Coup: Die Organisation publiziert eine Sammlung von fast 77.000 Dokumenten aus dem Kriegseinsatz in Afghanistan. 15.000 weitere Dokumente hält WikiLeaks unter Verschluss, weil sie Informanten gefährden könnten. WikiLeaks lanciert die Dokumente an Spiegel Online, die New York Times und den Guardian, die sie auswerten und darüber berichten.
Mittlerer Osten Afghanistan von der NATO allein gelassen – Angst vor Taliban und Bürgerkrieg
ARD-Korrespondentin Silke Diettrich war als einzige Journalistin dabei, als der letzte deutsche Flieger ausgeflogen ist. Jetzt nehmen die Taliban immer mehr Bezirke ein. Viele im Land machen sich große Sorgen – vor allem die Frauen. Von Silke Diettrich | Manuskript, Bildergalerie und mehr: http://swr.li/afghanistan | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen
Afghanistan: aktuelle Beiträge
„Bread, Work, Freedom“: Ausstellung der afghanischen Künstlerin Kubra Khademi in der Städtischen Galerie Karlsruhe. Kampf gegen das Vergessen: Die afghanische Künstlerin Kubra Khademi
Die afghanische Künstlerin Kubra Khademi hat 2015 die Unterdrückung von Frauen in Afghanistan kritisiert. In ihrem Exil in Frankreich entstand „Bread, Work, Freedom“.
Diskussion Drei Jahre nach der Machtübernahme – Wie umgehen mit Afghanistan?
Das sogenannte Bundesaufnahmeprogramm sollte besonders gefährdeten Menschen in Afghanistan die unbürokratische Einreise nach Deutschland möglich machen. Doch de facto ist das Programm Geschichte, 90 Prozent der Haushaltsmittel wurden gestrichen. Die Wirtschaft in Afghanistan ist zusammengebrochen, viele Menschen leben in Armut. Muss Deutschland also direkt mit den Taliban verhandeln? Welchen Stellenwert soll Afghanistan in der deutschen Außenpolitik einnehmen? Eva Röder diskutiert mit Wolfgang Bauer - Die Zeit, Theresa Breuer - Gründerin der Hilfsorganisation „Kabul Luftbrücke“, Dr. Ellinor Zeino - Politikwissenschaftlerin und Mitglied der Enquete-Kommission zum Afghanistan-Einsatz
Zeitwort 31.05.2010: Horst Köhler tritt als Bundespräsident zurück
Horst Köhler kam noch zur Zeit der rot-grünen Koalition ins Amt, war aber der Kandidat der Union, die ein Jahr später wieder an die Macht kam. Sein Rücktritt überraschte alle.
Diskussion Deutsche Krieger – Wie ehrt die Gesellschaft ihre Veteranen?
Es hat gefühlt ewig gedauert, bis Deutschland anerkannt hat, dass es seine Soldaten in Kriegsgebiete schickt. Afghanistan brachte die Wende. Da wurde es klar, dass unter uns Menschen leben, die für ihr Land gelitten und vielleicht auch getötet haben. Sie brauchen Wertschätzung. Ein Veteranentag soll deshalb eingerichtet werden. Aber reicht die Geste? Und kommt sie nicht etwas zu spät? Thomas Ihm diskutiert mit Hans-Peter Bartels – ehemaliger Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages; Susanne Koelbl – Spiegel-Korrespondentin; Robert Müller – Afghanistan-Veteran und Autor