Der weltbekannte Meteorologe und Klimaforscher schildert im Süddeutschen Rundfunk die Entdeckung des menschengemachten Klimawandels durch die Wissenschaft.
Hermann Flohns Hinweis auf menschengemachten Klimawandel 1941
Hermann Flohn (1912 - 1997) gehörte auf dem Gebiet zu den Pionieren. Er hat die Möglichkeit eines menschengemachten Klimawandels bereits in seiner Habilitation 1941 beschrieben, in seinem Aufsatz "Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor" für die Zeitschrift für Erdkunde.
Doch bis das Thema in der Politik Gehör fand, war es ein weiter Weg.
3.12.1971 FDP treibt Umweltschutz voran – in sozialliberaler Koalition
3.12.1971 | "Jeder, der die Umwelt belastet oder sie schädigt, soll für die Kosten aufkommen", erklärt Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher, FDP.
Die Grünen gab es 1971 noch nicht. In jenem Jahr ist es die sozialliberale Koalition, also SPD und FDP, die das erste Umweltschutzprogramm in der Bundesrepublik beschließt. Der Vorstoß kommt von der FDP. Einige Wochen zuvor hat sie auf ihrem Freiburger Parteitag für damalige Verhältnisse progressive Thesen, auch zum Umweltschutz verabschiedet. Und sich zum Beispiel für die Internalisierung externer Umweltkosten ausgesprochen. Sprich: Die Umweltschäden sollen bei Verbraucherpreisen berücksichtigt werden. Aus der Forderung wird schnell ein politisches Programm, das am 3. Dezember 1971 bereits im Bundestag diskutiert wird. Zuständig ist der FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher, damals Bundesinnenminister. Neben Genscher hören wir im folgenden Beitrag auch den damaligen CDU-Politiker Herbert Gruhl, der später Mitgründer der Partei „Die Grünen“ wurde. Beim Thema Umweltschutz dachte in der Politik damals übrigens niemand ans Klima, damals geht es vor allem um Müllvermeidung.
8.1.1986 Physiker warnen vor Klimaerwärmung
8.1.1986 | Die Möglichkeit, dass der Mensch das Klima aufheizt, wird seit Mitte der 1980er-Jahre zunehmend Thema in den Medien. In der Forschung wurde diese Gefahr schon Jahrzehnte vorher diskutiert. Es war bereits lange bekannt, dass CO2 und andere Gase grundsätzlich eine Treibhauswirkung haben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gab es auch Messungen über den CO₂-Anstieg in der Atmosphäre. Doch bis in die späten 1970er-Jahre war die Klimaerwärmung eine vor allem theoretische Gefahr. Erst von da an gibt es erste Daten, die darauf hindeuten, dass der Klimawandel tatsächlich real ist. Doch auch dies bleibt noch einige Jahre vor allem ein Thema für die Fachwelt. Es dauert bis Mitte der 1980er-Jahre, bis das Thema in den Medien breiter aufgegriffen wird – so wie in diesem Interview mit dem Physiker Jochen Fricke vom Januar 1986.
17.10.1995 Umweltministerin Angela Merkel über ökologische Marktwirtschaft
17.10.1995 | Die Ressourcen der Erde sind endlich. Wer Treibhausgase ausstößt, soll dafür einen Preis zahlen. Und das Bruttosozialprodukt, so wie es definiert ist, sagt wenig über den tatsächlichen Wohlstand einer Gesellschaft. - Diese Aussagen klingen heute für viele banal, aber das waren sie 1995 noch nicht, als Angela Merkel als Bundesumweltministerin eine CDU-interne Arbeitsgruppe leitete, die sich Gedanken darüber machte, welche Rolle Ökologie in einer sozialen Marktwirtschaft spielen sollte. Sie spricht darüber auf dem CDU-Parteitag am 17. Oktober.