Hintergrund wird klar: "Döner-Morde" und Mord an Michèle Kiesewetter
Es war Anfang November 2011, als den deutschen Ermittlern die Augen aufgingen: Es gibt rechtsextremen Terrorismus im eigenen Land, einen "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU). Plötzlich erschienen viele Ereignisse der zurückliegenden Jahre in neuem Licht: die sogenannten "Döner-Morde" in verschiedenen deutschen Städten, der Mord an einer Polizistin in Heilbronn und jede Menge Raubüberfälle.
Böhnhardt und Mundlos begehen Selbstmord, Beate Zschäpe kommt vor Gericht
Nach dem jüngsten Überfall in Eisenach am 4. November 2011 hatten sich die Täter Uwe Böhnhardt und Uwe Mudnlos das Leben genommen. Nach ihrer Identifizierung durchsuchten die Ermittler zunächst deren Wohnmobil und eine Woche später deren Wohnung in Zwickau. Was sie dort fanden, brachte schließlich den Stein ins Rollen, der später zum jahrelangen Prozess gegen Beate Zschäpe und andere führte.
Für die ARD berichtete am 11. November 2011 Michael Reissenberger aus der ARD Rechtsredaktion in Karlsruhe.
6.5.2013 Beginn des NSU-Prozesses
6.5.2013 | Anderthalb Jahre hat es gedauert von der Entdeckung, dass hinter mehreren Mordanschlägen in Deutschland die Neozani-Terrorzelle NSU steckt, bis zum Beginn des Strafprozesses in München. Der startet am 6. Mai 2013. Der Andrang ist so groß, dass die Plätze für die Presse ausgelost wurden.
SWR-Redakteur und ARD-Terrorexperte Holger Schmidt beobachtet den Prozess von Anfang an und schildert am selben Tag seine Eindrücke und erläutert die Hintergründe.
Sprechen wir über Mord?! Das NSU-Urteil | Thomas Fischer zur Frage, ob Beate Zschäpe eine Mörderin ist
Das Oberlandesgericht München hat die schriftliche Urteilsbegründung im NSU-Prozess vorgelegt. Danach ist Beate Zschäpe neben Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt Mittäterin der NSU-Morde und -Raubüberfälle. Der frühere BGH-Richter Prof. Thomas Fischer hält die Argumentation für die entscheidende Frage für die kommende Revision. Wird das Urteil halten?