Eltern eines Heroinabhängigen
Von Dieter Jandt
Siggi hat vor zehn Jahren zum ersten Mal Heroin gespritzt. Seitdem durchlebt er alle Höhen und Tiefen eines Suchtabhängigen und mit ihm die Eltern. Der Sohn stiehlt in Supermärkten, um seine Sucht zu finanzieren, und trägt den Familienschmuck ins Pfandhaus. Dennoch unterstützen ihn seine Eltern, damit er nicht total den Halt verliert. Sie schließen sich einem Verband der "akzeptierenden Elternarbeit" an, um die Krankheit ihres Sohnes annehmen zu können, wie sie ist. Da ist aber auch die Angst vor dem Ansehensverlust, wenn der Sohn auf Entzug am Arbeitsplatz der Mutter auftaucht und um Geld bittet.
Da ist die Sorge, dass die Nachbarn hellhörig werden, wenn die Polizei ihn nach Hause bringt und die Wohnung nach Diebesgut durchsucht. Co-Abhängigkeit, Selbstvorwürfe, maßlose Enttäuschung, Verzweiflung. Am liebsten würden die Eltern ihren Sohn manchmal endgültig rausschmeißen und mit diesem "leidigen Thema" abschließen. Aber können sie das wirklich?
(Produktion 2009)