Das Radio in Deutschland feiert seinen. 100 Geburtstag – und Gründe zum Feiern gibt es genug: historische Ereignisse, technische und künstlerische Meilensteine und ein Erfindungsreichtum, mit dem sich das Radio immer wieder neu erschaffen hat. Was macht das Radio aus? Wie wird es sich in Zukunft verändern?
„Achtung! Achtung! Hier Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400“. So begann vor 100 Jahren – am 29. Oktober 1923 – die erste offizielle Rundfunksendung in Deutschland. Seitdem erlebte das Radio eine wechselvolle Geschichte: Von den Nationalsozialisten als Propagandainstrument missbraucht, wurde es nach dem Krieg Botschafter von Demokratie und Rock’n’Roll.
SWR2 Archivradio: Die erste deutsche Rundfunksendung 29.10.1923: Achtung! Achtung – Hier ist die Sendestelle Berlin!
Am 29. Oktober 1923 begann der Rundfunkbetrieb. Friedrich Georg Knöpfke (1874 - 1933) sprach die berühmten Worte „Achtung, Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin, im Vox Haus. Auf Welle 400 Meter.“
Das Radio hat sich immer wieder neu erfunden
Mit Live-Reportagen, Lesungen, Diskussionen und Interviews wurde das Radio prägend für unsere Kultur und Sprache. Es erfand ganz neue Kunstformen wie das Radiohörspiel, die Radiolesung oder die Radiodokumentation. Markante Radioereignisse wie Herbert Zimmermanns legendäre Reportage vom WM-Finale 1954 in Bern werden bis zum heutigen Tag zitiert: „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“
Radiogeschichte „Tooor, Tooor, Toor“ – Die Reportage vom WM-Finale in Bern 1954
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ARD Audiothek Podcast: „Radio macht Geschichte“
So wie das Radio in den letzten 100 Jahren das Leben der Menschen mitgeprägt hat, so ist das Radio selbst immer auch mit der Zeit gegangen. Das erzählt der 15-teilige Podcast „Radio Macht Geschichte“, produziert von MDR, SWR und RBB, die sich aus Anlass des 100-jährigen Geburtstags des Radios für diese außerordentliche Produktion zusammengetan haben. |
Archivradio-Gespräch | 100 Jahre Radio Der Weg zum Rundfunk – Von der ältesten Tonaufnahme bis zur ersten Sendung
1923 startete der Rundfunk in Deutschland. Was musste dafür alles geschehen? Eine frühe Geschichte der Klangverarbeitung in Tondokumenten.
Gespräch zu 100 Jahre Radio Stephan Krass: Radiozeiten – Vom Ätherspuk zum Podcast
In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre Radio. Welche Bedeutung das Medium auch und gerade für die Verbreitung von Literatur hat, darüber spricht Anja Brockert mit Stephan Krass, Autor des Essay-Bands „Radiozeiten - vom Ätherspuk zum Podcast“.
ARD Themenschwerpunkt 100 Jahre Radio - Hört. Nie. Auf.
Die ARD und das Deutschlandradio feiern den 100. Geburtstag des "Unterhaltungsrundfunks" in Deutschland - und das nicht nur im Radio selbst.
Mehr Beiträge zu „100 Jahre Radio in Deutschland“
Gespräch 100 Jahre Radio mit Radioexperte Rainer Suckow
100 Jahre Radio - das lässt das Herz von Rainer Suckow höherschlagen. Als Radionerd und Experte betreut er das Radio-Museum in Königs Wusterhausen und den Verein Funkerberg. Außerdem ist er als Autor und Bastler tätig - und kennt sich entsprechend in der Welt von Radio und Funk gut aus. Im SWR2 Musikgespräch erzählt er seine Geschichten rund um das Radio.
100 Jahre Radio Das Radio der Zukunft – Personalisiert und mit KI
Ein Radioprogramm für mich allein? Mit persönlicher Begrüßung, Lieblingsmusik und nur den Informationen, die mich wirklich interessieren. Die technischen Möglichkeiten dafür sind da.
Die Geschichte der Musik im Radio
Glosse „Das allergeilste Medium für Musik“ – Happy birthday, Radio!
Gordon Kampe bezeichnet sich selbst als Rampensau. Als Glossenschreiber und Komponist kaue er gerne an Mikrofonen, die ihm vor die Nase gehalten werden, herum. Das Radio hat Kampe aber auch als Hörer geprägt und ihm, der aus einer Elektrikerfamilie kommt, klassische Musik nähergebracht.
Musikstunde 100 Jahre Radiomusikgeschichte - Wellen des Gefühls (1/5)
Als im Oktober 1923 die offiziell erste deutsche Radiosendung beginnt, sitzt da ein Herr im Anzug und spielt Dvořák. Musik im Radio, das waren und sind unvergessliche Live-Übertragungen, emotionale Gemeinschafts-Erlebnisse und intime Glücksmomente auf dem heimischen Sofa, in der Küche, beim Campen oder im Auto. Im ersten Teil dieser Reihe über 100 Jahre Radiomusikgeschichte dreht sich alles um die Anfänge.
100 Jahre Radio Sparmaßnahmen: Hörfunkstudios vor dem Abriss
Viele Sender der ARD verfügen über eigene kleine Musikstudios. Die Säle entstanden in den 1950er und -60er Jahren und müssten umfangreich saniert werden. In Zeiten, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk massiv sparen muss, scheint der Abriss der alten Rundfunksäle wirtschaftlich geboten. Was für das Hans-Rosbaud-Studio beschlossene Sache ist, ist im Fall des BR-Studiobaus allerdings heftig umstritten. Was geht womöglich verloren, wenn sie verloren gehen?
100 Jahre Radio Aus dem Archiv: Zu Ehren von Hans Rosbaud, Dirigent des Südwestfunk-Orchesters
Das 100jährige Radiojubiläum hat uns dazu inspiriert einmal durch unsere eigenen Archive zu gehen. Dabei haben wir diesen bemerkenswerten Radiobeitrag von 1965 gefunden. Damals zu Ehren des langjährigen Dirigenten des Südwestfunk-Orchesters Hans Rosbaud entstanden, erinnern dort berühmte Komponisten wie Bernd Alois Zimmermann und Györgi Ligeti an seine Arbeit und zahlreiche besondere Momente mit ihm. Nun also zurück in das Jahr 1965...
100 Jahre Radio Die Rundfunkpianistin Maria Bergmann
Es ist seit frühester Radiozeit festgelegt, dass pünktlich zur vollen Stunde die Nachrichten kommen. Heute können wir unsere Musik mit Hilfe des Computers sehr präzise planen, um pünktlich fertig zu werden. Aber wie machte man das in der Nachkriegszeit? Die Lösung ist so einfach wie überraschend: Man engagierte eine Rundfunkpianistin! Die spielte neben Aufnahmen im Tagesprogramm auch oft live und manchmal sehr spontan ein Klavier- oder Kammermusikwerk ein, das dann auf die Sekunde genau fertig werden musste. Beim Südwestfunk Baden-Baden hieß die erste Rundfunkpianistin Maria Bergmann und sie hat über 2.000 Aufnahmen hinterlassen.