Musikmarkt: Buch-Tipp

Thomas Leibnitz: „Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg“

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Redakteur/in
Christoph Vratz

Kaum etwas belebt – und womöglich erheitert – in der Auseinandersetzung mit Kunst so sehr wie ein leidenschaftlicher Verriss. Erst recht dann, wenn er sich im Nachhinein als grobe Fehleinschätzung entpuppt. Auch die Musikgeschichte ist reich an solchen Verrissen. Jetzt hat Thomas Leibnitz einige von ihnen in einem lesenswerten Buch versammelt.

Amüsierende Aussagen der Zeitgenossen

„Bruckner componirt wie ein Betrunkener“: Zu diesem Schluss kommt 1886 ein Musikkritiker nach der Wiener Erstaufführung von Anton Bruckners siebter Sinfonie.

Stimmen wie diese sind heute nicht mehr zu hören, wenn die großen Werke des klassischen Repertoires aufgeführt werden – bewundert, verehrt, jeglicher Diskussion enthoben.

Respektlose, auch amüsante Zugänge öffnen sich jedoch beim Blick in die Archive: In seinem neuen Buch „Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg“ zeigt Thomas Leibnitz, wie scharf die zeitgenössische Kritik mit Werken von Komponisten umging, die heute zu den unbestrittenen Größen der klassischen Musik zählen – Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Anton Bruckner, Johannes Brahms, Richard Strauss, Gustav Mahler, Arnold Schönberg.

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Christoph Vratz