Kein „echtes" Schulfach? Der Musikunterricht ist zum Streitthema geworden. Denn nach Ansicht vieler Akteure wird dieser seit vielen Jahren stiefmütterlich behandelt, während Andere seine Relevanz anzweifeln. Die Corona-Pandemie und die Hygiene-Auflagen erschweren die Lage zusätzlich und viele befürchten auch langfristige Konsequenzen für musikalische AGs. Zum Start des neuen Schuljahrs nehmen wir das Schulfach Musik sowie musikalische Aktivitäten an Schulen unter die Lupe.
Als nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg und in Berlin Singen in Räumen grundsätzlich verboten wurde, schien das der Tropfen zu sein, der das Fass zum überlaufen brachte: Die Musik-Verbände kritisierten das Verbot, auf sozialen Netzwerken beschwerten sich die User*innen und Petitionen wurden gestartet. Mittlerweile wurden in Baden-Württemberg Lockerungen bekannt gegeben. Die Lage bleibt aber schwierig und komplex.
Wie steht es um den Musikunterricht in Deutschland und wie sieht die Zukunft aus? Warum aber streitet man überhaupt über den Musikunterricht? Was haben das Schulfach Musik sowie musikalische AGs und Aktivitäten an Schulen heute für eine Bedeutung? Eine Woche lang nehmen wir das Thema in den Fokus und beleuchtet es aus verschiedenen Perspektiven.
Lehrermangel, Streichungen, neue Konzepte Problemfall Musikunterricht: Warum Musik an der Schule veraltet und trotzdem wichtig ist
Musikunterricht an Schulen hat es schwer. Instrumente lernen wir mit Videotutorials und es fehlen sowieso Lehrkräfte. Braucht es überhaupt noch Musik als Fach?
Brüggemanns Klassikkommentar Die Klassikkrise ist eine Bildungskrise
Eine Studie von der Bertelsmann-Stiftung fand bereits vor der Pandemie heraus, dass an deutschen Grundschulen über die Hälfte des Musikunterrichtes ausfällt. Ein Zustand, der sich nicht allzu schnell verbessern wird, denn es fehle an Nachwuchs. Das hat mehrere Gründe, kommentiert Axel Brüggemann.