„Puccinis Liebesszenen sind Szenen, die wir mehr oder weniger selbst am eigenen Leib erlebt haben“, sagt Jonas Kaufmann. Der Star-Tenor spricht in SWR Kultur über seine Puccini-Begeisterung, die schon in der Kindheit begann und jetzt Ausdruck findet in seinem Puccini-Album „Love Affairs“. Dort singt er unter anderem mit Anna Netrebko und Asmik Grigorian einige der schönsten Puccini-Arien und meint: „So unterschiedliche Facetten Puccinis love affairs haben, sie sind – oft: leider – sehr realistisch.“ Am 31. Oktober gastiert Jonas Kaufmann auf seiner Puccini-Tour auch in Stuttgart.
Puccini-Fan von klein auf
Schon seit seiner Kindheit ist Jonas Kaufmann ein Fan des Opernkomponisten Giacomo Puccini. Sein erstes bewusstes Opernelebnis war in der Bayerischen Staatsoper, dort hörte er Madame Butterfly in einer Vorstellungs extra für Kinder. Letzterer sind das „kritischste Publikum“ stellt der Tenor auch heute fest.
Der Wunsch Tenor zu werden, kam zwar erst später, doch direkt nach der Aufführung ließ ihn Puccini und dessen Arien nicht los. Noch heute schätzt er den Komponisten, vor allem, weil die Beziehung zwischen Mann und Frau deutlich realistischer in den Opern dargestellt werde, als bei anderen Komponisten. Diese „Love Affairs“ hat Jonas Kaufmann nun auf einem Album miteinander vereint.
Vollgas mit dem Sopran
Zu einer Affäre gehören immer zwei, zu hören sind bei dem Album und Konzert damit nicht nur Puccinis berühmteste Tenorarien, sondern auch die Liebesduette. Dabei hat der Tenor einige der gefragtesten Sopräne vor die Mikrofone eingeladen: Pretty Yende, Anna Netrebko, Sonya Yoncheva, Malin Byström, Asmik Grigorian und Maria Agresta. Doch Sopran ist nicht gleich Sopran. Jonas Kaufmann schätzt bei den Stimmen besonders die Kontraste. So bestechen manche durch Elegeanz und Noblesse, demgegeüber stehen Sopräne „bei denen nur das Gaspedal existiert“.
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Musikgespräch Der Tenor Jonas Kaufmann
Jonas Kaufmann sei der "wichtigste und vielseitigste Tenor seiner Generation", so die New York Times. Deutschlands bekanntester Opernsänger ist ein echtes Münchner Kindl. Zu Hause ist Kaufmann auf den großen Bühnen wie der Metropolitan Opera, dem Londoner Royal Opera House oder der Bayerischen Staatsoper. Er pflegt ein breites Repertoire von der Oper und Operette bis zum Wiener Lied und italienischen Evergreens. Darüber, sowie über die aktuelle Lage der Kultur in der Corona-Pandemie erzählt er in SWR2.