Wie viele Unglückselige verbringe ich nunmehr den großen Teil des Lebens am Computer, tatsächlich auch jetzt, in dem Versuch, dieser Präsentation Form zu geben; da bin ich, vor dem Bildschirm zwischen Mausklick und Anschlag der Tasten, unterbrochen von langen, zu langen Stillen.
Dieselbe Situation trat beim Schreiben der Sonata a Sette ein. Schreiben, korrigieren, programmieren, streichen, synthetisieren. Der Prozess des Arbeitens ist am Ende das Stück selbst geworden oder wenigstens eine seiner Lesarten:
Die Arbeit am Computer, die Versuche der Synthese, die Proben mit Instrumenten und Assistenten und die vergeblichen Mühen der Konzentration, die sich am Ende unweigerlich in Bildern auflösen, die der ausgedehnte Aufenthalt in Spanien und vor allem der Flamenco vorgeben.
Die Instrumente verlieren jetzt ihre Physiognomie und sie verbinden sich mit virtuellen Instrumenten, die durch Synthese physischer Modelle geschaffen wurden. Die Interpreten können ihre Arbeit nicht fortsetzen und sie lassen sich gehen, und auch die wirklichen Assistenten haben von Anfang an etwas zu entgegnen.
Ein Stück, das erzählt, wie es gemacht ist, aber zugleich auch ein Titel, der an eine bestimmte formale Strenge erinnert und an ein wildes Anknüpfen an die Wurzeln unserer Musikgeschichte, also an unsere Vergangenheit, an unsere Erfahrungen, an unsere Erinnerung.
Über Musik schreiben, Musik schreiben, Musik über das Schreiben von Musik schreiben. Für mich geht es bei Musik immer darum:
Eine Reihe von ausreichend mehrdeutigen Signalen (nicht notwendig Klängen) in einer zeitlichen Architektur zu organisieren und den Zuschauer an den Platz des Komponisten zu setzen.
Das Stück ist Mauro Lanza gewidmet, hier portraitiert bei der Arbeit.
- Festivaljahrgänge
- Donaueschinger Musiktage 2007
- Themen in diesem Beitrag
- Francesco Filidei, Sonata a sette Ritratto di compositore con finale flamenco für Instrumentalmaschinen, Bühnencomputer und Elektronik
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