Mit Katharina Eickhoff
Es gibt noch echte Herausforderungen im Leben: das Lösen von Rätseln zum Beispiel. Was die Einen für eine kinderleichte Frage halten, darüber zerbrechen sich die Anderen ewig den Kopf. Aber schon beim nächsten Mal kann es dann umgekehrt sein. Genau diese ausgleichende Gerechtigkeit ermutigt Katharina Eickhoff, immer am zweiten Samstag im Monat in der Musikstunde ihre Fährten quer durch die (Musik-)Geschichte zu legen. Auch wer überhaupt nicht mitraten möchte, kommt hier auf seine Kosten; die Geschichten rund um die Rätselfragen sind es allemal wert, gehört zu werden.
1. Rätselfrage:
Diese Musik hier haben Sie vermutlich alle gekannt – aber haben Sie sie auch ERkannt? Der Mann, zu dem sie gehört, ist vor ziemlich genau 50 Jahren zum ersten Mal auf den bundesdeutschen Bildschirmen erschienen und war dort dann Jahrzehnte lang nicht wegzudenken, obwohl er nun nicht gerade ein Mensch der Worte war und in seinen teuren Maßanzügen erstaunlich spießig aussah.
Trotzdem: Sein Gesicht und diese Musik – sie bleiben unvergessen…
Vom Nachnamen dieser Figur behalten Sie mal bitte den letzten Buchstaben!
Lösung: Derrick
2. Rätselfrage:
Dieses walzerhafte Stückchen hat Francis Poulenc einem seiner absoluten Lieblingsbilder gewidmet, das zugleich eines der bedeutendsten Bilder des 18. Jahrhunderts ist – eine galante Gesellschaft wartet da im Schatten einer Venus-Statue aufs Ausflugsschiff zur Insel der Seligkeit, eine geniale Komposition aus Licht und Schatten, Dunst und Tiefenschärfe…
Der Maler dieses berühmten Gemäldes, geboren im Oktober vor 340 Jahren, wird hier gesucht, - behalten Sie doch bitte mal von seinem Nachnamen den letzten Buchstaben!
Lösung: Watteau
3. Rätselfrage:
Diese später so beliebte Pièce hat ihr Komponist am Flügel eines berühmten Hotels komponiert, und zwar, so die Legende, nach Ende des Ersten Weltkriegs am Tag des Versailler Vertrags. Das Hotel, dessen vor 150 Jahren geborener Direktor später von russischen Soldaten ermordet wird, hat glamouröse Zeiten erlebt und einen verheerenden Brand überstanden, es existiert heute immer noch, auch wenn es inzwischen deutlich an Seele eingebüßt hat…
Von seinem Namen, der auch der Name der Gründerfamilie ist, ist der letzte Buchstabe gefragt!
Lösung: Adlon
4. Rätselfrage:
Musik zu Byrons „Manfred“, von einem, der auszog, es besser als Robert Schumann zu machen. Richard Wagners Musik war er schon im zarten Konfirmandenalter zum Opfer gefallen, aber egal wie, - ohne Musik hat der studierte Altphilologe nicht leben können, obwohl er nun weiß Gott nicht für seine Kompositionen berühmt geworden ist. Wer war der Pastorensohn, der diesen Oktober 180. Geburtstag hat?
Von seinem Nachnamen bitte den 6. Buchstaben notieren!
Lösung: Nietzsche
5. Rätselfrage:
Zu einem melancholischen Oktober-Gedicht von Lew Tolstoi ist dieses Klavierstück entstanden, und zwar ursprünglich als Dreingabe zum Gedicht in einer Zeitungsausgabe, die ihre Leser allmonatlich mit einem poetisch-musikalischen Kalenderblatt erfreut hat. Gesucht wird der melancholische Komponist, der für diese jahreszeitlichen Musiklieferungen zuständig war.
Der erste Buchstabe seines Nachnamens komplettiert das Lösungswort für heute!
Lösung: Tschaikowsky
LÖSUNGSWORT: KUNST
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Billy Strayhorn:
Take the A-Train
Duke Ellington & His Orchestra
Leitung: Duke Ellington
Les Humphries:
Derrick, Titelmelodie aus der Fernseh-Serie Derrick
Orchester Les Humphries
Leitung: Les Humphries
François Couperin:
A l'ombre d'un ormeau. Air sérieux: Musette und Faisons du temps un doux usage. Air sérieux: Vaudeville aus dem Concert Nr. 8 "dans le goût théâtral, Rekonstrukton für Singstimmen und Barockorchester
Karina Gauvin, Sandrine Rondot, Isabelle Desrochers (Sopran)
Vincent Lecornier (Bass)
Capriccio Stravagante
Leitung: Skip Sempé
Francis Poulenc:
L'embarquement pour Cythère, Musette-Walzer für 2 Klaviere PWV 149
Jos van Immerseel, Claire Chevallier (Hammerklavier)
Eduard Künneke:
Ich bin nur ein armer Wandergesell' aus der Operette „Der Vetter aus Dingsda“
Fritz Wunderlich (Tenor)
Berliner Symphoniker
Leitung: Gerhard Becker
Gustav Mahler:
Sehr langsam. Misterioso. Durchaus ppp aus der Sinfonie Nr. 3 d-Moll für Alt, Frauenchor, Knabenchor und Orchester
Christa Ludwig (Alt)
Brooklyn Boys Chorus
New York Choral Artists
New York Philharmonic Orchestra
Leitung: Leonard Bernstein
Friedrich Nietzsche:
Manfred-Meditation für Klavier zu vier Händen
Dietrich Fischer-Dieskau, Aribert Reimann (Klavier)
Peter Tschaikowsky:
Oktober. Herbstlied aus Die Jahreszeiten, 12 Charakterstücke nach lyrischen Epigraphen für Klavier op. 37a
Mikhail Pletnev (Klavier)