Der mit 15.000 Euro dotierte Jazzpreis Baden-Württemberg ist in diesem Jahr an Olivia Trummer gegangen. Die Jury lobt die Frische der in Stuttgart geborenen und in Berlin lebenden Pianistin und Sängerin, ihr genuines Jazzspiel und ihren ausdrucksstarken Gesang.
Konzertmitschnitt des Preisträgerkonzertes zum Nachhören
Ob bei ihren quirlig-frechen Grenzgängen zwischen Klassik und Jazz oder beim Brückenschlag von der Jazzmusik zum Singer-Songwriting - das „Dazwischen“ ist ein Platz, den Olivia Trummer sehr gut kennt.
Musik zwischen den Stühlen
Es ist ein Ort, an dem sich die Pianistin und Sängerin wohlfühlt und Stolz ausdrücken kann, mit vielfarbigen stilistischen Bezügen. Das begann schon in ihrer Kindheit.
Autodidaktisches Entdecken
Aufgewachsen ist Olivia Trummer in Stuttgart, beide Eltern sind Schulmusiker, klassische Pianisten und Chorleiter. Klassik lernt sie anfangs nicht nach Noten, sondern nach Gehör. Die Ohren führen Olivia Trummer dorthin, wo sie sich am wohlsten fühlt: zum Improvisieren.
Inspirationen in New York
Olivia Trummer hat an der Musikhochschule Stuttgart Jazzklavier und klassisches Klavier studiert. Der Umzug nach New York 2008 war ein Wendepunkt.
Brücken bauen zwischen Jazz und Pop
Olivia Trummer hat in ihrer Musik einen eigenen vokalen Ansatz entwickelt. Das ist nicht lediglich Singer-Songwriting mit Jazzornamenten, auch kein Jazz mit einer Prise Pop-Gewürz. Olivia Trummer baut Brücken zwischen Jazz und Singer-Songwriting, Brücken, die musikalisch tragfähig sind und Wege nach vorn weisen.
Seit 2017 ist sie festes Mitglied in der international erfolgreichen „Caipi“-Band des amerikanischen Gitarristen Kurt Rosenwinkel und tourt auf den großen Bühnen der Welt.
„Das ist ein Gefühl von wahnsinniger Freiheit“, sagt Olivia Trummer. „Es gibt eine Sängerin, Laura Nyro, die mal gesagt hat: Singen ist wie Fliegen. Singing is the closest to flying. Das finde ich schön ausgedrückt.“