Erich Kästner gilt als moralische Instanz und politischer Autor. Nicht zuletzt auch, weil die Nazis seine Bücher verbrannten und er sich nach 1945 offensiv zur jüngsten Vergangenheit äußerte. Dieses Label sei gerechtfertigt, meint der Kästner-Biograf und Herausgeber Sven Hanuschek.
Porträt zum 50. Todestag Erich Kästner – Autor, Soldat und Friedensaktivist
Emil und die Detektive, Fabian, Das doppelte Lottchen – Erich Kästners Bücher sind bis heute sehr beliebt. Leicht und lustig im Stil, ist der Autor aber tiefsinniger als viele meinen. Seine Themen sind heute wieder besonders aktuell.
Tatsächlich habe Kästner im Rückblick geglaubt, in der Weimarer Zeit zu wenig gegen die Nazis getan zu haben. Nach 1945 machte er es dezidiert anders und demonstrierte gegen Vietnam oder die atomare Aufrüstung. „Er hat aus den Jahren in der Diktatur gelernt und die politische Tätigkeit viel stärker auf die Straße verlegt.“
Was man heute von ihm lernen könne? „Demokratisch zu bleiben, auszuhandeln und sich nicht in eine bequeme Beobachterrolle zurückzuziehen“, so Hanuschek.
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125. Geburtstag von Erich Kästner Biograf Sven Hanuschek über Erich Kästner – Viel mehr als ein Kinderbuchautor
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Es gilt aber auch für seine jungen Leserinnen und Leser, die Erich Kästner zu verschiedenen Gelegenheiten immer wieder trifft. Hier plaudert er am 29. September 1954 mit Kindern in einer Berliner Buchhandlung über seine Arbeit. Der Westberliner Rundfunk ist damals mit einer Reporterin dabei.