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Ulrike Draesner: zu lieben

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In den vergangenen Jahren haben sich die Erlebnisberichte von Menschen, die von einem anderen Kontinent als Adoptivkinder in deutsche Familien hineingekommen sind, gehäuft. Nicht immer waren sie, um es vorsichtig auszudrücken, geprägt von Dankbarkeit. Ulrike Draesner gilt als eine der versiertesten deutschsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie weiß, was sie tut, wenn sie ein Thema wie dieses in den Blick nimmt.

„Ich erzähle die Geschichte eines großen Glücks. Der Weg dorthin ist voller Verwandlungen. Er hat alles zu bieten, was wir aus Familien so kennen. Familien sind Räume der Intimität, der Enttäuschung, manchmal der Gewalt, des Verrates, aber auch der Nähe, der Seligkeit – und der Komik. Und der unglaublichsten Überraschungen.“ So sagt es die Autorin in einem Interview mit ihrer Lektorin. „zu lieben“ beginnt damit, dass ein deutsches Paar ein dreijähriges Mädchen aus Sri Lanka adoptiert und dort abholt, um es nach Europa zu bringen.

Die Komplikationen, die ein solcher Schritt mit sich bringt, in jeglicher Hinsicht, kennt Ulrike Draesner aus eigener Anschauung, denn wie sie erzählt, ist es zumindest in Teilen eine autobiografische Geschichte vom Zusammenprall zweier Kulturen. Aber auch ein genau beobachtetes Buch darüber, wie Liebe sich tatsächlich entwickelt. Nicht zuletzt reflektiert Ulrike Draesner darüber, wie auch in einem aufgeklärten Menschen das Bewusstsein für die eigenen Privilegien erst langsam reift.

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Autor/in
SWR